Vernetzte Autos: Kritische Erfolgsfaktoren für Automobilhersteller

Software-Lieferanten gewinnen im Automobilsektor an Bedeutung. Um ihre Marktpositionen zu sichern, müssen Fahrzeughersteller ihre Beziehungen zu Lieferanten neu ausrichten. Eine Studie des Bearingpoint Institute beleuchtet aktuelle Entwicklungen in der Zusammenarbeit von Herstellern und Software-Lieferanten

Automobilhersteller sind größtenteils nicht auf die anstehenden Entwicklungen im Bereich vernetzte Mobilität vorbereitet, mahnt das Forschungsinstitut Bearingpoint. „Zukünftig werden Dienstleistungen beim Autofahren eine viel wichtigere Rolle für die Verbraucher spielen als die Technik unter der Haube. Um ihre Marktpositionierung sicherzustellen und auszubauen, müssen Automobilhersteller ihre Geschäftsmodelle und Partnerbeziehungen neu definieren“, sagt Matthias Loebich, globaler Leiter Automotive bei Bearingpoint.

Laut einer Connected Car Studie von PAC und Bearingpoint befinden sich 55 Prozent der Automobilhersteller jedoch noch immer in der Anfangsphase der Entwicklung von vernetzten Autos, während die Rolle von Drittsoftwareanbietern stetig wächst. Um langfristig innovativ und konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Autohersteller einen mehrdimensionalen Ansatz für Supply und Change Management implementieren. In einem aktuellen Report nennt Bearingpoint fünf maßgebliche Handlungsempfehlungen, die Hersteller unterstützen, mit den neusten Entwicklungen im Wertschöpfungssystem der vernetzten Autos Schritt zu halten.

1. Komplexität durch Zusammenarbeit überwinden

Automobilhersteller müssen strategische Beziehungen zu Software-Lieferanten sowie der direkten Konkurrenz aufbauen. Zukünftig werden Automobilprodukte deutlich stärker auf Software als auf Hardware konzentriert sein. Partnerschaften mit Software-Produzenten sind an dieser Stelle entscheidend, da Autoherstellern im Softwarebereich das notwendige Know-how fehlt.

2. Mit Lieferanten abstimmen

Hersteller müssen langfristige Ziele definieren und ihre Strategie mit ihren Lieferanten abgleichen. Auf dieser Grundlage gilt es, sich auf bestimmte Services zu fokussieren und eine Nische zu finden, in der man sich langfristig weiterentwickeln kann.

3. Neue Arbeitskultur etablieren

Mit Verschiebung des Fokus von Hardware auf Software sind zunehmend Ingenieure mit Software-Know-how sowie Mitarbeiter mit Start-up-Mentalität gefragt. Deren Einstellung wird die Arbeitskultur in der Automobilbranche stark beeinflussen sowie die Beziehungen mit Software-Lieferanten wesentlich verbessern.

4. Daten- und Kundensicherheit gewährleisten

Unternehmen müssen Datenschutz und Fahrzeugsicherheit gewährleisten. Diese beiden Themen sind maßgeblich für das Kundeninteresse an vernetzten Autos.

5. Entscheidungen auf Basis der Lieferanten-Prioritäten treffen

Ein großer Teil des Umsatzes und Gewinns wird zukünftig von Dienstleistungen anstatt von Hardware-Produkten kommen. Auf Basis dieser Entwicklungen müssen Hersteller Software-Lieferanten und ihre Prioritäten sehr gut kennen und diese beim Aufbau ihres Wertschöpfungssystems berücksichtigen.

 Den Gesamtreport des BearingPoint Institutes gibt es hier.