Diese Social-Media-Trends sollten Marken auf dem Schirm haben

Im digitalen Umfeld entstehen neue Ansprüche auf Seiten der Verbraucher*innen. Diesen gestärkten Bedürfnissen müssen Marken gerecht werden. Auf welche Social-Media-Trends sie achten sollten, hat nun ein Report untersucht.
Twitch
Social-Media-Trends: Influencer*innen versammeln ihre Follower zunehmend in privaten Communities. Davon profitiert zum Beispiel die Plattform Twitch. (© Unsplash/Caspar Camille Rubin)

Neue Daten, neue Kanäle, neue Kund*innen – die digitale Konsumlandschaft wird schnell unübersichtlich. Im Nebel aktueller Entwicklungen sollten sich Unternehmen an einigen Wegmarken orientieren. Dafür hat ein Report von Talkwalker und Khoros die einflussreichsten Social-Media-Trends identifiziert. Damit geben die beiden Unternehmen ihre strategische Partnerschaft bekannt.

Zunächst konstatiert der Report eine maßgebliche Veränderung: So basiert die Reichweite von Influencer*innen inzwischen nicht nur auf deren Social-Media-Kanälen. Zunehmend verschiebt sich deren Aktivität auch zu privaten Communities. Rund 48 Prozent von ihnen versammeln sich den Ergebnissen zufolge auf Twitch. Knapp 27 Prozent wiederum landen auf Discord, während Telegram einen Anteil von rund 19 Prozent hält.

Social Commerce in Deutschland weniger relevant

Im E-Commerce-Bereich hat sich Social Commerce rasch als Buzzword etabliert. Der Report jedoch sieht kein übergreifendes Potenzial für den Trend. Zwar zählt er in einer Sentimentanalyse viele Erwähnungen im US-amerikanischen Umfeld. Allerdings sind diese stark von der Plattform abhängig. Hier dominieren Facebook, Instagram und Twitter. In Deutschland hingegen sind die Zahlen wesentlich kleiner.

Ähnliches gilt für das Thema Metaverse. Während die Zahl der Erwähnungen im Januar 2021 auf ihren bisherigen Höhepunkt sprang, stabilisiert sich die Relevanz des Themas inzwischen. Neue Entwicklungen sorgen jedoch immer wieder für zeitweilige Anstiege.

Cookie-Aus verändert das Tracking

Im Digitalmarketing hat man lange darauf gewartet. Die Cookies werden verschwinden – ganz sicher. Weil sich bisher keine neue Lösung als Goldstandard etabliert hat, fahren viele Unternehmen auf Sicht. Verbraucher*innen hingegen geht es nicht schnell genug. So identifizierte eine Emotionsanalyse von Talkwalker vor allem Wut in den Äußerungen der Konsument*innen zum Thema Cookie-Aus. 46 Prozent von ihnen bezogen sich auf Probleme der Privatsphäre.

Die Zukunft scheint für die Autor*innen des Reports klar gezeichnet von einer Entwicklung: dem Internet der Sinne. Mit neuen Technologien soll die digitale Welt sinnlich erfahrbar werden. Dieser Erwartung zufolge soll sich damit ein Umstand festigen, der bereits jetzt besteht. Denn was Content betrifft, dominiert in einer Sentimentanalyse von Talkwalker kein einziges Format dauerhaft. So sollten Unternehmen einen echten Multichannel-Ansatz mit mehreren Formaten verfolgen, meinen die Autor*innen des Reports.

(js, Jahrgang 2001) ist seit Juli 2023 freier Autor der absatzwirtschaft. Er ist fasziniert von neuen Technologien und der Frage, warum Konsumenten das tun, was sie tun. Außerdem ist er ein wahrer Espresso-Enthusiast.