Ein Corona-Kuchen als viraler Hit und Umsatztreiber

Tschechien erlebt aktuell seinen zweiten Corona-Albtraum. Dennoch schafft es ein kleines Café, einen Viral- und Umsatzhit zu landen. Ein Beispiel, dass sich auch in der tiefsten Krise kleine Unternehmen durch geschicktes Marketing retten können.
Virus Cake
Ein Café aus Prag macht Hunger auf Corona und landet so nicht nur einen viralen Hit, sondern rettet auch seine Bilanz.

Ein Nachtisch geht viral. Und er klingt köstlich: Er ist etwas kleiner als ein Tennisball, hat eine Schokoladenkruste und ist mit Kakaobutterspray bestäubt. Im Inneren befindet sich eine Pistazienfüllung mit Himbeerpüree. Weiße Schokolade und getrocknete Himbeeren runden das Geschmackserlebnis ab.

So schmackhaft die Nachspeise auch klingt, optisch steht sie für genau das, was wir momentan so weit weg wie nur möglich haben wollen: Die Delikatesse aus Prag ist ein zum Dessert gewordenes Coronavirus. Ein Café hat damit einen Verkaufs- und Internethit erzielt und kann so den durch die Pandemie bedingten Umsatzgewinn etwas ausgleichen.

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Keiner will Corona bekommen, aber jeder will den Corona-Kuchen.

Lockdown trifft Schwarze Madonna schwer

Die Schwarze Madonna, so der Name des Cafés, das den Kuchen anbietet, wäre zu „normalen“ Zeiten voller Touristen. Es liegt mitten in der Altstadt und lädt mit seinem historischen Stil zum Verweilen und Verschnaufen ein. Aber Reisen nach Tschechien sind inmitten der Pandemie zusammengebrochen. Nun hat die zweite Corona-Welle Tschechiens Hauptstadt Prag besonders hart getroffen. In Tschechien, insbesondere in der Hauptstadt, steigen die Zahlen seit geraumer Zeit deutlich. Das Land ist Spitzenreiter in Europa. Reisewarnung vieler Nachbarländer bestehen bereits. Täglich gibt es neue Regelungen zu Sperrstunden, Maskenpflicht oder Restaurant- und Geschäftsschließungen.

„Die Coronavirus-Krise hat für uns, wie auch für andere Gastro-Unternehmen, zunächst einen enormen Rückgang im zweistelligen Prozentbereich bedeutet“, sagte Vojtech Hermanek, der Marketingleiter des Cafés. „Aber gleichzeitig war es eine Chance, den Coronavirus-Kuchen herauszubringen, der zeigen soll, dass nicht alles verloren ist.“

Der zweite Lockdown trifft auch die Schwarze Madonna schwer, aber die Bestellungen des Virus-Kuchen gleichen viele Verluste aus. Über 150 Stück Viren verkauft das Café aktuell. Die Tendenz ist steigend. Auf Facebook und der Internetseite des Cafés wurde immer wieder gewarnt, einen Tisch zu reservieren und nicht in zu großen Gruppen zu kommen, wenn Kunden den Viruskuchen essen wollen. Bestellungen und Lieferanfragen kämen aus der ganzen Welt, seien allerdings aktuell nicht zu bedienen.

Impfstoff-Süßigkeit als nächstes Corona-Produkt

Für Hermanek und sein Team ist der Erfolg des Kuchens Motivation, seine Produkte und sein Marketing mittelfristig ganz in diese Richtung aufzustellen. Das Café hat bereits das nächste Produkt im Visier: Eine Süßigkeit in Form eines Impfstoffs gegen Covid-19, der nach Zitrusfrüchten und Likör schmecken soll. „Es wird viel Limette mit etwas Alkohol sein“, so der Geschäftsführer. Man müsse auch in der Krise die wenigen Chancen, die Unternehmen aktuell haben, kreativ nutzen. Gerade Gastro-Unternehmen hätten hier Chancen, denn ihre Produkte seien schnell veränderbar, wollen die Prager Mut machen. Weitere virale Dessert-Hits sind also in den kommenden Monaten zu erwarten.

absatzwirtschaft+

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