Das Ende von Foodspring

Lebensmittelgigant Mars zahlte 2019 mehr als 250 Millionen Euro für das Fitness-Start-up Foodspring. Jetzt erklärt das Unternehmen die Schließung.
So schnell wendet sich das Blatt. Vom gefragten Millionen Start-up zum verworfenen Projekt.
So schnell wendet sich das Blatt. Vom gefragten Millionen Start-up zum verworfenen Projekt. (© Imago / MiS)

2019 boomte der Markt für Fitnesssupplements. Das war Grund genug für den US-Konzern Mars dieses Segment zu erschließen und für 210 Millionen Euro die Anteilsmehrheit am Berliner Start-up Foodspring zu erlangen. Der damals junge Hersteller für Eiweißshakes und Energieriegel galt als relevanter Anbieter schien ein vielversprechendes Investment zu sein.

Zwei Jahre später legte Mars noch einmal 43 Millionen Euro auf den Tisch, um die beiden Gründer Philipp Schempp und Tobias Schüle herauszukaufen. So weit so gut.

Jahrelanger Abwärtstrend

Doch trotz hoher Expertise, Kooperationen mit Athletinnen und Athleten sowie nur mittelklassigem Preisniveau ist jetzt Schluss. Wie WirtschaftsWoche berichtete, bestätigte das Unternehmen das Aus der Foodspring GmbH zum 30. Juni 2025. Die Marke könne sich in dem „dynamsichen Marktumfeld“ nicht länger durchsetzen weswegen die Entscheidung getroffen wurde, sie zu schließen, so CEO Christian Bubenheim. Ob das Geschäft in den letzten Jahren und auch in Summe profitabel war blieb offen. Die Firma wolle sich vorerst um die Unterstützung der 220 Angestellten kümmern, die von der Schließung betroffen sind.

Der letzte Finanzbericht der Mars Beteiligung GmbH stammt aus 2022. In diesem Bericht lag der Umsatz im Fitness- und Sportnahrungssegments bei 84 Millionen Euro. Foodspring stellte diese Sparte demnach allein. Die Umsätze lagen jedoch sowohl unter dem Erwartungswert als auch unter dem Wert des Vorjahres. Neue Werbemaßnahmen in 2023 konnten diesen Trend nicht aufhalten, trugen sogar dazu bei den Erlös um ein weiteres Viertel zu verringern.

Es folgten weiter zurückgehende Websitebesuche und weniger Bestellungen. Darauf entließ das Unternehmen bereits vor zwei Jahren 36 Mitarbeitenden, 15 Prozent der Belegschaft. Doch das verstetigte diese Entwicklung nur weiter. Auf Bewertungsportalen wie Trustpilot häufte sich die Kritik. Mangelnder Service, gelöschte Rezensionen und eine neue Vanillerezeptur ließen Verbraucherinnen und Verbraucher das Vertrauen und die Zufriedenheit verlieren.

Bis zum Sommer werden die Supplements des ehemaligen Berliner Start-ups dann endgültig aus den Regalen verschwinden.

Maurice Mühlberg (mm, Jahrgang 2003) ist seit August 2024 Werkstudent bei der absatzwirtschaft. Geboren und aufgewachsen nahe Leipzig, widmet er sich nun dort seinem Politikwissenschaftsstudium. Er ist zudem ehrenamtlich als Ressortleiter im Wissenschaftsressort der Leipziger Hochschulzeitung „luhze“ aktiv und beschäftigt sich als Autor viel mit dem Thema Nachhaltigkeit. Neben dem Schreiben ist er begeisterter Musiker.