AR-Brille im Einzelhandel: Teamviewer kooperiert mit Google

Beim Massenpublikum hat sich Computerbrille Google Glass nicht durchsetzen können. Es gibt aber eine Reihe von gewerblichen Anwendungsszenarien für die Augmented-Reality-Lösung. Nun setzt auch der deutsche Softwarekonzern Teamviewer auf die Google-Brille.
Hände frei bei der Arbeit: Google Glass macht es möglich. (© Google)

Der Softwareanbieter Teamviewer wird künftig mit Google kooperieren, um seine Augmented-Reality-Lösungen in die Google Cloud zu bringen. Damit könnten Einzelhändler und Lebensmittelgeschäfte Online-Bestellungen schneller ausführen, teilten beide Unternehmen am Dienstag mit.

Unter „Augmented Reality“ (Erweiterte Realität) versteht man das Zusammenspiel einer digitalen und analogen Umgebung. Mit der Brille Google Glass werden Nutzer nicht komplett von der normalen Umgebung abschottet wie bei einer Virtual-Reality-Brille. Vielmehr werden in der Brille zusätzliche Informationen über das Umfeld eingeblendet. So kann einem Lagerarbeiter gezeigt werden, in welchem Regal ein bestimmtes Ersatzteil zu finden ist.

Technologie soll bald in weiteren Branchen zum Einsatz kommen

Mit der ersten von Teamviewer und Google gemeinsam entwickelten Anwendung „Assisted Order Picking“ können Mitarbeiter eine Online-Bestellung für den Versand vorbereiten und dabei die Hände freihaben. Die bestellten Waren oder Lebensmittel werden in der Brille „Google Glass Enterprise Edition 2“ eingeblendet. Der Mitarbeiter kann dann mit einem Scanner, der wie ein Ring am Finger getragen wird, die Waren erfassen. Dabei kommt auch die Teamviewer-Software „Vision Picking“ zum Einsatz.

Die Effizienz bei der Kommissionierung werde um 15 bis 40 Prozent erhöht, erklärte Teamviewer-Manager Alfredo Patron. Die Anwendung sei dabei an die Systeme zur Auftragsabwicklung der Einzel- oder Lebensmittelhändler angebunden, wodurch sich der Bestand in Echtzeit aktualisiere. „In naher Zukunft wollen wir unsere Partnerschaft ausbauen und die Technologie auch zur Verbesserung von Fertigungs-, Außendienst- und Lieferkettenprozessen in anderen Branchen einsetzen.“

tht/dpa