Wie dm mit einer neuen Submarke die Umwelt schützt

Mit dem Pionier-Projekt Pro Climate demonstriert die Drogeriekette dm, wie man Produkte des täglichen Bedarfs umweltneutral produzieren kann.
Signalfarbe Grün: Die dm-Marke Alverde Naturkosmetik gehört seit April zur Pro-Climate-Range. (© Florian Kochinke)

Wer etwas zur Rettung des Planeten beitragen will, kann klimaneutrale Produkte kaufen. Dabei werden die bei der Produktion anfallenden CO2-Emissionen kompensiert, zum Beispiel durch Investitionen in Aufforstungsprojekte.

Einen Schritt weiter geht dm: Als erstes Unternehmen hat die Drogeriekette eigene Produkte entwickelt, die nicht nur klima-, sondern umweltneutral sind. Sie sind seit April 2021 unter der Submarke Pro Climate in den über 2000 dm-Filialen und im Onlineshop erhältlich. Den Anfang machten 13 Produkte aus den Drogerie-Kernbereichen Toilettenpapier, Damenhygiene, Shampoo und Duschgel, Körper- und Gesichtspflege sowie Spül- und Waschmittel. Vertreten sind auch Artikel der dm-Marken Alverde Naturkosmetik, Denkmit und Sundance. Seit Juni gehört zum Sortiment zudem eine Alverde-Zahncreme.

TU Berlin liefert das Kompensationskonzept

Aber was heißt umweltneutral? Grundlage für das Konzept sind die Ökobilanzierungen der TU Berlin, die von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, Logistik und Nutzungsphase bis zur Entsorgung die kompletten Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt – und nicht „nur“ auf das Klima – erfassen. Diese Effekte will dm nach Möglichkeit in der Produktion reduzieren. Die nicht vermeidbaren Umweltauswirkungen werden verursachungsgerecht für fünf Umweltkategorien kompensiert – neben CO2-Emissionen geht es um Eutrophierung, Versauerung, Sommersmog und Ozonabbau. Die entsprechend ausgerechneten Umweltkosten investiert dm in das deutsche Unternehmen HeimatERBE, das Renaturierungsprojekte durchführt.

Ortstermin: dm-Geschäftsführerin Kerstin Erbe (2. v. l.) besichtigt mit ihrem Team ein Renaturierungsprojekt von HeimatERBE. (Foto: Florian Kochinke)

Bei dm sieht man Pro Climate als Forschungsprojekt. Auf Basis der Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit mit der TU Berlin will man bessere Lösungen finden, um dm-Produkte künftig nachhaltiger produzieren zu können. In diesem Zuge will das Unternehmen verstärkt auch andere Anbieter mit ökologischem Ansatz in das Filialsortiment aufnehmen.

Pro Climate wird schon bald ausgebaut

Um auf Pro Climate aufmerksam zu machen, warb dm in den Filialen, im Onlineshop und in den Social-Media-Kanälen. Im Youtube-Kanal von dm informieren verschiedene Videos über den innovativen Kompensationsansatz. Außerdem wurden Anzeigen in zielgruppenrelevanten Magazinen sowie Spots in Podcasts geschaltet. Vor dem Launch wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausführlich geschult, um die Kundschaft entsprechend beraten zu können.

Die Botschaft ist offenbar angekommen: „Die Pro-Climate-Produkte werden bisher sehr gut von unseren Kunden angenommen“, resümiert Kerstin Erbe, als dm-Geschäftsführerin verantwortlich für das Ressort Produktmanagement. „Die meisten Produkte lagen im Abverkauf deutlich über unseren Erwartungen und waren teilweise sogar unmittelbar nach der Einführung kurzzeitig vergriffen.“ Entsprechend der Nachfrage könne man das Angebot an umweltneutralen Produkten künftig ausbauen und schon bald weitere dm-Marken-Produkte unter der Submarke Pro Climate anbieten.

Pro Climate von dm ist für den Marken-Award 2021 nominiert, der am 24. August als Live-Stream-Event stattfinden wird. Die Marke tritt in der Kategorie „Beste Nachhaltigkeitsstrategie“ gegen Seidensticker an. Der Beitrag über Pro Climate ist das achte von insgesamt zehn Finalisten-Portraits, die in den laufenden Wochen auf absatzwirtschaft.de vorgestellt werden.

(kj, Jahrgang 1964), ewiger Soul- und Paul-Weller-Fan, hat schon für Tageszeitungen und Stadtmagazine gearbeitet, Bücher über Jugendkultur und das Frankfurter Bahnhofsviertel geschrieben und eine eigene PR-Agentur betrieben. 1999 zog es ihn aus dem Ruhrgebiet nach Frankfurt, wo er seitdem über Marketing-, Medien- und Internetthemen schreibt, zunächst als Ressortleiter bei „Horizont“, seit 2008 als freier Journalist und Autor. In der Woche meist online, am Wochenende im Schrebergarten.