Studie: Dem Mittelstand fehlt Know-how für Online-Marketing

Der deutsche Mittelstand wird digitaler, im Marketingbereich hapert es aber noch kräftig. Mittelständler*innen kennen zwar die Vorteile, doch ihnen fehlt das praktische Know-how, wie eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung zeigt.
Der Mittelstand ist beim Thema Online-Marketing noch zögerlich. (© Unsplash/Diggity Marketing)

Der deutsche Mittelstand weiß Online-Marketing noch nicht ausreichend zu nutzen. Das zeigen die Ergebnisse einer Online-Befragung vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag von Baulig Consulting. Insgesamt 16 Prozent der Mittelständler*innen betreiben demnach gar kein Online-Marketing. Knapp drei von zehn Unternehmen nutzen außerdem keine sozialen Medien.

Der Grund für die Zurückhaltung liegt oft in den technischen Gegebenheiten. Meistens jedoch scheitern digitale Marketingaktivitäten an fehlendem Wissen: In zwei von drei Unternehmen ist das notwendige Know-how nur vereinzelt oder so gut wie gar nicht vorhanden.

Digital first: Online-Marketing schlägt andere Instrumente

Zwar betreiben nicht alle Mittelständler*innen digitales Marketing. Doch überwiegend wissen sie es als effizientes Instrument zu schätzen. 45 Prozent der Befragten halten Online-Marketing wie Internet-Anzeigen, Banner oder Advertorials für sehr effizient. Insgesamt steht Online-Marketing damit auf Platz eins. Etwa ein Drittel der Befragten (34 Prozent) findet Social-Media-Marketing und Influencer-Kooperationen sehr effizient. Verglichen damit ist das klassische Marketing auf dem Rückzug: 24 Prozent der Befragten halten Events noch für sehr effizient. Bei klassischer Werbung wie Printanzeigen und TV-Spots ist der Anteil mit nur 17 Prozent am geringsten.

Zielgruppen sind online erreichbar

Auch in Sachen Zielgruppenerreichung sehen Mittelständler*innen Online-Marketing weit vorne. Über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) sind der Ansicht, relevante Zielgruppen des eigenen Unternehmens mit Online-Marketing erreichen zu können. Über Social-Media-Marketing sagen das immerhin 46 Prozent der Befragten. Nur 30 Prozent von ihnen glauben jedoch, über klassische Werbung die relevanten Zielgruppen noch erreichen zu können.

Online-Marketing ist umsatzsteigernd

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass Mittelständler*innen davon ausgehen, den eigenen Umsatz durch Online-Marketing steigern zu können. Rund zwei Drittel der Befragten rechnen damit, dass sich mittels Online-Marketing mehr einnehmen ließe. Im Schnitt schätzen sie die Umsatzsteigerung auf ungefähr 20 Prozent. Allerdings schätzt knapp ein Fünftel, dass sich die potenzielle Steigerung sogar auf mindestens 30 Prozent beläuft.

Über die Studie

Für die im Oktober 2021 veröffentlichte Studie „Vertrieb und Marketing im Mittelstand“ wurden bundesweit 200 Inhaber, Geschäftsführer, Vertriebsleiter und Marketingverantwortliche aus kleinen und mittleren Unternehmen aller Branchen mit zehn bis maximal 250 Beschäftigten befragt. Die Online-Umfrage wurde vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) durchgeführt.

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