Neue Studie zeigt: So viel bringt Promi-Werbung wirklich

Lohnt sich Werbung mit Prominenten überhaupt? Dieser Frage ist die Promi-Analyse-Agentur cpi in Kooperation mit respondi bereits zum dritten Mal auf den Grund gegangen und hat 16 aktuelle TV-Spots auf wichtige Marketingfaktoren wie Kaufabsicht, Qualitätsanmutung und Markensympathie untersucht. Großer Gewinner dank Gottschalk und Bully im Doppelpack ist Haribo.

Von Felix Disselhoff, Meedia.de

Sie versprechen Aufmerksamkeit und ein positives Image: Prominente in Werbespots. Im vergangenen Jahr liefen in Deutschland allein 200 Kampagnen mit prominenter Beteiligung. Die Herangehensweise ist dabei recht unterschiedlich: WM-Torschütze Mario Götze stellt sein sportliches Können unter Beweis und trägt dabei Beats-Kopfhörer. Heino lässt für Smartmobil die Puppen tanzen, und Robbie Williams wirbt in gebrochenem Deutsch für die Vorzüge der VW Club & Lounge Sondermodelle.

Je prominenter, desto höher die Werbewirkung

Nach einer repräsentativen Befragung von cpi in Zusammenarbeit mit respondi unter mehr als 2 000 Personen lässt sich nun festhalten: Promi-Werbung wirkt. Wird das jeweilige Testimonial im Spot erkannt, empfinden Konsumenten die Werbung als verständlicher (45 Prozent vs. 34 Prozent), sympathischer (36 Prozent vs. 25 Prozent), einprägsamer (34 Prozent vs. 24 Prozent) und passender (34 Prozent vs. 24 Prozent), als wenn die Person nicht erkannt wird.

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Die größte Verbesserung durch Prominente haben laut Umfrage die Spots für die Allianz Altersvorsorge und Homann Fleischsalat erfahren. Steffi Jones und Barbara Schöneberger hätten dafür gesorgt, dass Personen, die sie in dem Spot erkannten, diesen um den Faktor 1,75 bzw. 1,66 besser bewerten als Personen, die sie nicht erkannten. Und auch die TV-Werbungen für Haribo Goldbären, Oral B Smart Series, Mercedes-Benz Sports Tourer, Beats Wireless Collection, Wick VapoSpray, Volkswagen Club & Lounge Sondermodelle und Aachen Münchener hätten signifikant von ihren prominenten Markenbotschaftern profitiert.

Haribo dank Bully und Gottschalk vorne

Umso wichtiger für werbetreibende Unternehmen: die Kaufwahrscheinlichkeit. So zeigt die Studie, dass die Kaufwahrscheinlichkeiten für die Produkte Haribo Goldbären, Homann Fleischsalat, Appenzeller Käse, ab-in-den-urlaub.de und Allianz Altersvorsorge signifikant gestiegen sind. Nur 28,6 Prozent der Befragten, die weder Thomas Gottschalk noch Michael “Bully” Herbig erkannten, geben an, dass sie Haribo Goldbären mit hoher Wahrscheinlichkeit kaufen würden. In der Gruppe derjenigen, die sie erkannt haben, liegt der Anteil laut Befragung bei 64,2 Prozent und somit bei mehr als doppelt so vielen Personen. Auch Barbara Schöneberger, Uwe Ochsenknecht, Michael Ballack und Steffi Jones sorgten bei den von ihnen beworbenen Produkten für eine deutliche Erhöhung der Kaufabsicht.

Neben der Erhöhung der Kaufwahrscheinlichkeit versprechen sich Marken auch einen Zugewinn an Sympathie durch den Einsatz von Prominenten. Auch hier punktet Haribo enorm: Der Anteil der Personen, die angeben die Marke Haribo sehr sympathisch zu finden, steigt um 80 Prozent im Vergleich zu der Gruppe der Personen, welche die Entertainer nicht in dem Spot wahrgenommen hat (67,0 Prozent vs. 38,1 Prozent).

Promi muss in Zielgruppe bekannt sein

Ebenso zeigt sich für Jürgen Klopp ein stark positiver Einfluss auf die Sympathiebeurteilung der Marke. Den größten Image-Sprung konnte zudem der Kopfhörer-Hersteller Beats verzeichnen. Dies betrifft in erster Linie die Image-Attribute trendy (+27 Prozent), cool (+25 Prozent), dynamisch (+21 Prozent) und attraktiv (+18 Prozent).

Aus den gesammelten Daten lassen sich folgende Schlüsse ziehen: Damit eine Werbung den gewünschten Effekt hat, muss der Promi in der Zielgruppe über eine hohe Bekanntheit und ein gutes Image verfügen, damit unter anderem das Kaufverhalten positiv beeinflusst wird. Zudem muss der Celebrity grundsätzlich zur Marke passen. Abgesehen vom reinen Marken-Fit muss der Prominente zudem glaubwürdig sein, um die angestrebte Werbebotschaft auch überzeugend vermitteln zu können.