Afri Cola ist eine deutsche Markenerfindung. Nachdem Coca-Cola auch in Deutschland und Europa immer populärer wurde, versprach sich Karl Flach, der Geschäftsführer der Getränkefirma F. Blumhoffer Nachfolger GmbH in Köln, mit einem weiteren Cola-Getränk gute Geschäfte. Da die entscheidende Zutat aus dem Extrakt der afrikanischen Kolanuss bestand, meldete er diesen Namen 1931 als Warenzeichen an.
Um sich von Coca-Cola stärker abzusetzen, erhielt das neue Getränk einen wesentlich höheren Koffeingehalt von 25 mg/100 ml. Zur Zeit des Nationalsozialismus soll Karl Flach versucht haben, seinen großen Wettbewerber Coca-Cola als jüdisches Unternehmen zu diskreditieren, was ihm aber nicht gelang, zumal Coca-Cola und sein Deutschlandchef Max Keith über exzellente Verbindungen zu den Berliner Machthabern verfügten.
Sponsor großer Radsportveranstaltungen
Nach dem Krieg war es auch nicht einfach für Afri Cola, da Coca-Cola nun die Limonade der Sieger war und zum Sinnbild des American Way of Life wurde, nachdem man auch im Westen Deutschlands strebte. Trotzdem hielt sich Afri Cola am Markt und positionierte sich sportlich auch als Sponsor großer Radsportveranstaltungen.
1962 gab man bei dem berühmten Industriedesigner Jupp Ernst eine neue Flasche in Auftrag, die im Glasflaschensegment bis heute als markenprägend gilt und immer noch vertrieben wird. Das neue Flaschendesign reichte aber nicht aus, um den Abwärtstrend zu stoppen. Eine vorübergehende Trendwende brachte eine legendäre und stilbildende Werbekampagne mit dem Düsseldorfer Werber und Fotografen Charles Wilp Ende der 1960er-Jahre. Zu dem Slogan „sexy-mini-super-flower-cola, alles ist in afri cola“ bewegten sich junge Menschen lasziv hinter einer beschlagenen Glasscheibe. Dabei waren unter anderem auch Frauen in Nonnentracht, was zu Protesten, aber auch zu enormer Aufmerksamkeit führte.
Konkurrenten Coca-Cola und Pepsi dominieren den Markt
Trotz des Erfolges in den 1960er-Jahren erlebte Afri Cola in den darauffolgenden Jahrzehnten einige Herausforderungen. Der Markt für Cola-Getränke wurde zunehmend von globalen Riesen wie Coca-Cola und Pepsi dominiert, was den Wettbewerb für kleinere Marken wie Afri Cola erschwerte. In den 1990er-Jahren unternahm das Unternehmen verschiedene Versuche, die Marke neu zu beleben, einschließlich einer Rezeptur-Änderung, die jedoch bei den Verbrauchern auf mehrheitlich negative Reaktionen stieß.
Ende der 1990er-Jahre kehrte Afri Cola zu seiner ursprünglichen Rezeptur zurück und führte eine Retro-Marketingkampagne durch, die auf die nostalgischen Gefühle der Verbraucher abzielte. Diese Strategie erwies sich als erfolgreich und half der Marke, sich erneut auf dem Markt zu etablieren.
Afri Cola besetzt Nische unter Cola-Getränken
1998 verkaufte die Gründerfamilie das inzwischen als Afri-Cola GmbH geführte Unternehmen an die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts besetzt Afri Cola konstant eine kleine, aber feine Nische unter den Cola-Getränken.
Heute wird Afri Cola in einigen Varianten, darunter Afri sugarfree, an vier Standorten in Deutschland produziert und in ausgewählte Länder exportiert. Darunter sind neben Österreich, der Schweiz, Frankreich und Tschechien auch Südkorea sowie Saudi-Arabien, aber auch Ghana und Südafrika.
