Das sind die drei wichtigsten Marketing-Themen für 2026

In den aktuellen Insights wollten wir von BVMC-Mitgliedern wissen: Was sind Ihre Top-3-Themen für das Jahr 2026? Die Antworten gehen über KI hinaus.
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Das Jahr 2026 steht im Fokus dieser Ausgabe der "Regionalen Insights". (© Unsplash / Montage: absatzwirtschaft)
Achim Esser vom Marketing Club Düsseldorf (Region West)

Achim Esser, Gründer, Inhaber und Geschäftsführer der Piratas Werbeagentur:

KI wird 2026 alle Bereiche unserer Arbeit prägen. Alle meine Top-Themen hängen eng mit dieser Entwicklung zusammen – trotzdem lassen sich drei Schwerpunkte klar erkennen. 

1. KI als Operating System 
Ich sehe KI nicht als optionales Tool, sondern als festen Bestandteil unserer gesamten Kreativ- und Produktionsarbeit. Sie ermöglicht Umsetzungen, die früher an Budget oder Zeit scheiterten. Entscheidend bleibt aber dennoch der Mensch: Eine starke Idee entsteht immer im Kopf – KI hilft lediglich, sie schneller, präziser und effizienter umzusetzen.

2. Agenturen als Orchestratoren 
Viele können KI-Tools nutzen – beherrschen können sie nur wenige. Ergebnisse wirken oft wie zufällige „One-Hit-Wonder“. Markenkonforme, konsistente Qualität entsteht erst, wenn KI-Systeme sicher orchestriert und gesteuert werden. Genau hier liegt die eigentliche Agenturleistung. 

3. Kultur & Talententwicklung 
Für unser Team bedeutet KI ein kontinuierliches Um- und Dazulernen. Dafür braucht es Neugier, Sicherheit und Raum, Neues auszuprobieren. Nur so werden wir eine Kultur schaffen, in der KI als Chance wahrgenommen wird – und nicht als Druckfaktor.


Götz Friederich vom Marketing Club Potsdam (Region Ost)

Götz Friederich, Sozius bei der Sozietät Kraft & Friederich GbR, Rechtsanwälte & Steuerberater:

Das sind die Top-3-Themen für 2026 aus unserer Sicht:

1. Wertekommunikation stärken, Nutzen klar herausstellen, Preissensitivität beachten, zum Beispiel nach dem Motto „Was nichts kostet, ist nichts wert.“ (siehe: derzeitige Überflutung mit Trash-Produkten zu Spottpreisen aus China) 

2. Gleichzeitig Herkunfts- und Vertrauenskommunikation stärken durch Rückbesinnung auf das gute alte „Made in Germany“ – „Marke Deutschland“ als neuer Claim des BVMC.

3. Für 2026 wird KI in Kreation, Targeting, Analytics und Support zum Standard. Deswegen: Technologiekompetenz aufbauen (Teams, Tools, Daten), Unterscheidbarkeit sichern, da KI-Content austauschbar wirken kann, und gleichzeitig Governance & Compliance beachten. 

Die sich daraus ergebenden Chancen bestehen in Hyperpersonalisierungen, Effizienzgewinnen und automatisierten Kampagnensteuerungen.


Urs E. Gattiker vom Marketing Club Lago (Region Süd-West)

Urs E. Gattiker, Mitgründer von CyTRAP Labs DrKPI:

Drei Themen werden 2026 das KI-Marketing prägen. 

1. Marc Benioff erklärte im Dezember 2025, dass LLMs zu austauschbaren Commodities wie Disk Drives werden. Entscheidend sind Preis, Performance und kreative Nutzung. 

2. Die Weihnachtswerbung 2025 von Coca-Cola zeigt, dass generative KI weiterhin mit Konsistenz und Kontext kämpft. Dabei müssen Image und Markenbotschaft gewahrt bleiben. 

3. Ausfälle bei AWS, Azure und Cloudflare sowie DSGVO-Risiken im Zusammenhang mit Windows 11 verdeutlichen, dass valide, verteilte KI-Daten entscheidend für Resilienz und Vertrauen sind. 

Erfolgreiches KI-Marketing 2026 heißt wie schon 2025: Transparenz, Prüfung und strategische Vielfalt. Blindem KI-Hype darf man nicht folgen.


Carina Graskamp vom Marketing Club Ostwestfalen-Lippe (Region Nord)

Carina Graskamp, Team Lead Online Marketing bei Amplio – Part of TMC Group: 

Auch 2026 wird ganz im Zeichen von KI stehen.  

1. Besonders spannend: das sich wandelnde Suchverhalten. Menschen suchen längst nicht mehr nur über Google, sondern über KI-Assistenten, Social Media & Co. Aus klassischem SEO wird „Search Everywhere Optimization“.  

2. KI bleibt nutzlos, wenn die Datenbasis nicht stimmt. Nächstes Jahr entscheidet das Fundament – wer in Datenqualität investiert, legt den Grundstein für messbaren Mehrwert.  

3. Trotz aller Tech-Begeisterung dürfen wir die Menschen nicht vergessen. 2026 wird es nicht an Content mangeln – wohl aber an digitalen Erlebnissen, die wirklich Mehrwert bringen. User Experience wird zum entscheidenden Differenzierungsfaktor.


Mareike Hattendorf vom Marketing Club Hannover (Region Nord)

Mareike Hattendorf, Prozessoptimierung bei PwC Deutschland:

Für 2026 sehe ich drei zentrale Themen:  

1. Die Integration von KI als Prozessaufgabe. Erfolgreicher KI-Einsatz beginnt mit klaren Standards und Automatisierung – erst darauf aufbauend kann KI echten Mehrwert schaffen.

2. Brand Trust wird weiter zum entscheidenden Erfolgsfaktor: Glaubwürdigkeit, Transparenz und verantwortungsvoller Technologieeinsatz stärken langfristige Markenbeziehungen.  

3. Regionale und lokale Relevanz gewinnt an Bedeutung. Persönliche Netzwerke, Nähe und Austausch vor Ort werden im digitalen Überangebot wichtiger denn je. 


Michael Mandla vom Marketing Club Berlin (Region Ost)

Michael Mandla, Leiter Marketing, Kommunikation & Innovation bei GSG Berlin: 

Meine Top-Themen für 2026 sind klar:  

1. Bei der GSG Berlin, zugleich Firmenmitglied im Marketing Club Berlin (MCB), stehen für mich die wirtschaftliche Stabilität unserer Mieter sowie der gezielte Einsatz von KI, Automatisierungen und effizienteren Prozessen im Fokus. Diese Faktoren sind entscheidend, um unsere Gewerbekunden in einem herausfordernden Marktumfeld bestmöglich zu unterstützen – unabhängig von Trends rund um neue Bürowelten.  

2. Im MCB liegt mein Schwerpunkt darauf, Mehrwerte und Vorteile so zu kommunizieren, dass trotz zunehmend gekürzter Marketingbudgets das Thema Mitgliedsbeiträge an Relevanz verliert.

3. Gleichzeitig ist es mein Ziel, Netzwerke so weiterzuentwickeln, dass sie verlässliche, innovative und langfristig wirksame Plattformen für Austausch und Wachstum bieten. 


Hannes Schwarm vom Marketing Club Berlin (Region Ost)

Hannes Schwarm, Managing Director bei Mr Wolf Consulting: 

2026 wird für CMOs ein Wendepunkt. Wir sehen bei unseren Kunden drei dominante Themen: 

1. Der Shift von SEO zu GEO – Marken müssen künftig nicht nur für Rankings, sondern für Antworten in AI-Engines optimiert werden.  

2. Influencer gewinnen nun auch im B2B massiv an Einfluss, weil Vertrauen und Community inzwischen den Einstieg in alle Kaufprozesse formen.  

3. Wir beobachten einen gefährlichen Performance Bias. Performance Marketing war der Fokus vieler Marken in den letzten Jahren – ohne Markenarbeit kippt allerdings die Balance.  

Diese drei Themen sollten CMOs 2026 ganz oben auf dem Radar haben.