Brief an mein jüngeres Ich, Folge 20: Axel Wiehler 

Im Brief an sich selbst blicken bekannte Köpfe aus dem Marketing zurück. Heute: Axel Wiehler. Er spricht seinem jüngeren Ich gut zu und gibt ihm wichtige Ratschläge mit auf den Weg.
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Axel Wiehler ist der Geschäftsführer der Agentur Planus Media. (© privat, Montage: Olaf Heß)

Lieber Axel, 

du bist Anfang zwanzig und quälst dich durch dein Studium. Theorie war noch nie deins … Möglicherweise weißt du auch gar nicht so genau, wo das alles hinführen soll. Machst du dir viele Gedanken über deine Zukunft?  

Du hast auf jeden Fall spannende Zeiten vor dir. Die Welt wird sich von Jahr zu Jahr schneller drehen, Technologie entwickelt sich exponentiell. Es ist irre, wie viele Ideen aus Science-Fiction-Filmen dann tatsächlich Realität geworden sind. Bewahre dir auf jeden Fall deine Neugier und freue dich darauf, jeden Tag etwas dazulernen zu dürfen.  

Heutzutage werden diejenigen abgehängt, die in ihrem Status quo verharren und Veränderung als Bedrohung ihrer Komfortzone betrachten. Aber mach dir keine Sorgen, die wichtigsten Zutaten für ein einigermaßen erfolgreiches Leben hast du: Dankbarkeit, das Verständnis, dass nichts im Leben selbstverständlich ist, und das Wissen, dass man für Dinge arbeiten muss und dir niemand etwas ungefragt vorbeibringt.  

Neben Leistungsbereitschaft bleibt es in deiner Zukunft auch wichtig, die Mitmenschen respektvoll zu behandeln und – mit Empathie und dem Blick für andere – stets die Auswirkungen deines Handelns im Auge zu behalten. All das hast du von deinem Vater gelernt, vergiss es nicht. 

Wenn ich dir einen Rat geben darf: Lebe stets eine Gehaltsebene unter deinen tatsächlichen Möglichkeiten. Es ist im Leben – egal wie fleißig und erfolgreich man ist – kein Fehler, bescheiden zu bleiben und vor allem so unabhängig wie es nur eben geht. Das Schönste daran, mit fortschreitendem Alter etwas mehr Geld zu verdienen, ist, etwas auf der hohen Kante zu haben, um nicht erpressbar zu sein. So bleibt man im Driver’s Seat seines Lebens. 

Ach ja, bei der Wahrheit bleiben und für Fehler einstehen, das wäre ein weiterer Rat, den ich dir ans Herz legen möchte. Einerseits muss man sich selbst im Spiegel betrachten können, andererseits ist der Ruf, zu seinem Wort zu stehen, auch die allerbeste Visitenkarte.  

So viele Ratschläge auf einmal! Leider hilft das alles nicht, wenn nicht auch eine gehörige Portion Glück dazukommt. 

Viel Glück also! Und freu dich auf das, was kommt. Das Leben ist schön! 

Dein älteres Ich