Zweifel bei Händlern überschatten stabiles Konsumklima

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) meldet nach wie vor ein konstantes Konsumklima, was die aktuelle Stimmung im Einzelhandel laut dem „Index Einzelhandelsklima 05/2009“ der Unternehmensberatung BBE Retail Experts jedoch nicht beflügeln konnte. Danach reduzierte sich der Index von 81 Punkten aus dem Vormonat auf einen Stand von 78 Punkten, obwohl 41 Prozent der befragten Händler Umsatzzuwächse erzielten und weitere 25 Prozent ihr Vorjahresniveau umsatzmäßig halten konnten.

Die Skepsis gegenüber der konjunkturellen Entwicklung scheine einfach noch zu groß. Auch die zukünftige Arbeitsmarktentwicklung werde von den meisten Einzelhändlern unverändert negativ eingeschätzt. Entsprechend pessimistisch falle der Blick in die Zukunft aus. Bestenfalls würden die Händler eine stagnierende Geschäftsentwicklung erwarten. Mehr als 40 Prozent der Befragten befürchteten zudem weitere Umsatz- und Gewinneinbußen in den kommenden Monaten. Eine Beruhigung der wirtschaftlichen Lage sei für zahlreiche Einzelhändler noch längst nicht in Sicht. Auf der anderen Seite ließen sich Händler aber nicht entmutigen, denn mehr als jeder vierte Befragte bezeichne die eigene Unternehmenslage als gut sowie jeder zweite als mittelmäßig. Lediglich jeder fünfte Händler spreche von einer aktuell schlechten bis sehr schlechten Geschäftssituation.

Angesichts einer aufkeimenden Diskussion in Politik und Wissenschaft zu einer weiteren Erhöhung der Mehrwertsteuer habe der Hauptverband des Einzelhandels (HDE) gemahnt, dass die Mehrwertsteuererhöhung vor zwei Jahren aus ihrer Sicht der größte wirtschaftliche Fehler dieser Legislaturperiode gewesen sei, der sich nicht wiederholen dürfe. Laut Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, habe er dem Handel die Teilhabe am Aufschwung geraubt und den Konsum in der Krise geschwächt. Grund dafür sei, dass die Mehrwertsteuer vor allem Haushalte mit geringen oder mittleren Einkommen sowie Familien treffe. Denn für zwei Drittel aller Waren im Einzelhandel müssten die Kunden den vollen Mehrwertsteuersatz bezahlen.

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