Verband: Schwacher Konsum belastet Onlinehandel

Der Konsum im Onlinehandel bricht ein, zeigen aktuelle Zahlen des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel. Besonders bei Waren für Unterhaltung und Bekleidung ist der Onlinehandel geschrumpft.
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Der schwache Konsum belastet den Onlinehandel. (© Unsplash)

Die Inflation und die Konsumflaute belasten den Onlinehandel in Deutschland. Im dritten Quartal sanken die nicht preisbereinigten Umsätze um 13,9 Prozent auf gut 17 Milliarden Euro gemessen am Vorjahreszeitraum, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) am Dienstag mitteilte. Damit lägen die Umsätze unter dem Niveau des Vergleichszeitraums im Vor-Corona-Jahr 2019. In der Pandemie hatte der Onlinehandel einen Boom erlebt, da Menschen verstärkt zu Hause blieben und mehr online einkauften.

„Die Ausgabenbelastung der Privathaushalte bleibt hoch, die Gesamtwirtschaft steuert in eine Rezession. Davon kann sich der Onlinehandel nicht abkoppeln“, sagte der stellvertretende BEVH-Hauptgeschäftsführer Martin Groß-Albenhausen.

Besonders stark schrumpfte der Onlinehandel im dritten Quartal bei Waren für Unterhaltung (18,9 Prozent) und Bekleidung (17,5). Auch die Umsätze mit Waren des täglichen Bedarfs fielen deutlich – etwa mit Drogerieartikeln (15,7 Prozent) und Lebensmitteln (13,2).

Onlinehandel: Weiterer Einbruch zu erwarten?

„Nicht einmal mehr fünf Prozent der von uns befragten Personen geben an, in den kommenden 30 Tagen mehr online einkaufen zu wollen als zuvor“, sagte Groß-Albenhausen mit Blick auf eine Verbandsumfrage. Gut ein Viertel der Befragten wolle sich sogar mehr einschränken. Der Verband lässt von Januar bis Dezember 40 000 Menschen ab 14 Jahren repräsentativ vom Marktforscher Beyondata befragen. Die aktuellen Ergebnisse basieren auf der Auswertung des Zeitraums von Juli bis September.

In der BEVH-Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ wurden von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen befragt. Die Endergebnisse der Studie werden am Anfang jeden Jahres veröffentlicht. Die vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums vom 1. Juli bis 30. September.

fs/dpa