Es ist schon bequem. Da bietet Facebook eine bequeme und vermeidbar sichere Möglichkeit, sich für andere Online-Dienste anzumelden: Vor der Anmeldung auf einer neuen Seite wechselt man beispielsweise zu Facebook, dort gibt man seinen Benutzer-Login ein und gewährt den Zugriff der Web-Anwendung und zack ist die Authentifizierung abgeschlossen, ohne dass man seine Facebook-Zugangsdaten mitgeteilt hätte. Man wird zur ursprünglichen Anwendung zurückgeleitet und ist nun darüber eingeloggt. Egal ob PC- oder Smartphone-App-Anmeldung, das Verfahren erfreut sich großer Beliebtheit. Vorteil: Schnelles, einfach Login auf allen Seiten. Nachteil: Facebook und Google wissen so, dass es sich bei den Kunden um reale Menschen handelt und können Werbung gezielter ausspielen, weil sich das Bild des Nutzers wie ein Puzzle nun akribisch zusammensetzt: wo haben Sie sich überall eingeloggt, wann, mit welchen Daten? So lässt sich einfacher das Einkaufsverhalten, die Gewohnheiten und Vorlieben bestimmen. Klingt düster? Ist es auch.
Umfangreiches Nutzerprofil
Google und Facebook haben auf diese Weise einen Lock-In-Effekt erzeugt, der dafür sorgt, dass die Login-Daten unter deren Kontrolle bleibt – was Kunden verärgert und Unternehmen weniger interessant finden. Dazu kommt die große Gefahr des Verlustes: Wird das Passwort abgegriffen, erhalten Fündige Zugang zum jeweiligen Social-Media-Profil, aber auch zu allen anderen Services, die darüber genutzt wurden.
Wo sieht man seine gesamten Anmeldungen?
Was kann man also tun? Erst einmal regelmäßig die Einstellungen bei Facebook überprüfen, um zu sehen mit welchen Apps man tatsächlich angemeldet ist: Dazu über Einstellung auf den Reiter links mit dem Namen „App“ drücken. Und schon erscheint die Rubrik „Mit Facebook anmelden“. Hier sieht man erstmals bei wie vielen Apps man sich tatsächlich schon angemeldet ist. Hierüber kann man sich dann auch abmelden.
Alternativen könnten die neuen deutschen Login-Allianzen wie netID oder Verimi sein, die das Anmelden auf verschiedenen Websites mit ein und derselben Kombination aus E-Mail und Passwort zulässt und dafür wirbt, dass die Kundendaten sicher sind und nicht abgegriffen werden. Es wird sich zeigen, ob sich die deutsche Alternative durchsetzen kann.
(Lig)