ADAC weiter in den Schlagzeilen, Abschied von den Flappy Birds und AOL im Shitstorm

Beim ADAC reißen die Negativ-Schlagzeilen nicht ab: Diese Woche nahm Chef Peter Meyer den Hut. Wie geht es jetzt weiter bei den gelben Engeln? Ein Schock für Spiele-Fans: Das Handygame „Flappy Birds“ verschwand und beschert findigen Ebay-Verkäufern jetzt satte Gewinne. AOL-CEO Tim Armstrong sorgte mit einer Äußerung über kranke Babys für einen Shitstorm.

Von Johannes Steger

Die Fortsetzung der Woche: ADAC kommt nicht aus den Schlagzeilen

Beim ADAC wurden in letzter Zeit ja viele bildhafte Phrasen gebraucht: Gefallene gelbe Engel war wohl die beliebteste. In dieser Woche hätte man den Eindruck gewinnen können, dass der Engel nun wirklich ganz tief unten angekommen ist – um eine weitere Phrase zu bemühen. Denn in dieser Woche gaben die Wirtschaftsprüfer von Deloitte, die den Skandal rund um die Vergabe des Preises „Gelber Engel“ aufklären sollen, ihre Ergebnisse bekannt. Dabei kam heraus, dass nicht nur die Stimmenzahl manipuliert wurde, sondern auch die Zuordnung zu den einzelnen Automodellen. Und das nicht nur bei der Wahl 2014, sondern höchstwahrscheinlich auch in den Jahren zuvor. Die großen deutschen Autokonzerne – BMW, Volkswagen und Daimler – kündigten unmittelbar nach Bekanntwerden der Prüfungsergebnisse an, ihre Preise zurückzugeben. Nachdem der „Stern“ berichtet hatte, Mitglieder der ADAC-Spitze hätten in der Vergangenheit die Rettungshubschrauber für Dienstreisen genutzt, war der PR-Gau komplett. Kein Wunder, dass nun auch ADAC-Chef Peter Meyer seinen Rücktritt bekanntgab.
Nun soll der Manager Jürgen Heraeus den Verein beim Krisenmanagement beraten. Mit kollateralen Imageschäden hat er schon Erfahrungen: Heraeus räumte bei UNICEF auf, als dort der Spendengeld-Skandal tobte. Vielleicht schafft er es ja auch, den gelben Engeln vom ADAC den Heiligenschein zurückzugeben.


Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:

>>> Bitte echt freundlich!

>>> Nur Dänen sind optimistischer als Deutsche

>>> Work-Death-Balance?


Der Abschied der Woche: Flieg, Vögelchen, flieg

Falls Sie in der letzten Zeit auffällig viele Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln beobachtet haben, die wie wild auf ihr Smartphone drückten und zwischendurch vielleicht sogar leise fluchten, sind Sie einer neuartigen Sucht begegnet. Die Epidemie trägt den Namen „Flappy Bird“ und ist die Erfindung des vietnamesischen Programmierers Dong Nguyen. Das Handy-Spiel in Retro-Grafik erreichte Rekord-Downloadabrufe und spülte Nguyen rund 50.000 Dollar täglich in die Kasse. Doch am vergangenen Sonntag war dann Schluss. Auf Twitter gab der Entwickler bekannt, das Spiel aus dem Verkehr zu ziehen. „Es macht mein einfaches Leben kaputt. Also hasse ich es jetzt“, twitterte er am Samstag. Einen Tag später war das Spiel weg und hinterließ verzweifelte Fans. Ein Lichtblick: Auf vielen Smartphones fliegen die Vögel noch. Und daraus versuchen einige jetzt Profit zu schlagen. Auf Ebay erzielen diese Schätze hohe Summen und immer mehr Angebote tauchen auf. Schnell rief der Abschied auch Nachahmer auf den Plan, die ähnliche Spiele anbieten. Doch den eingefleischten „Flappy Bird“-Fan kann das nicht trösten. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

Der Aufreger der Woche: AOL-Chef im Shitstorm

Es gibt Entscheidungen der Chefetage, die sind per se schon unbeliebt: das Kürzen von Pensionsleistungen gehört zum Beispiel dazu. Wenn die Chefetage dann aber noch eine merkwürdige Erklärung dafür liefert, ist es mit dem Betriebsfrieden schnell dahin. So geschehen beim US-amerikanischen Netzkonzern AOL. Chef Tim Armstrong verkündete vor seinen Angestellten, dass die Pensions-Rücklagen gekürzt würden. Schuld daran seien Obamacare und zwei kranke Babys von Mitarbeitern, die den Konzern Millionen gekostet hätten. Da es sich bei AOL um einen multinationalen Großkonzern handelt, war nicht nur der Betriebsfrieden dahin, sondern bescherte dem Unternehmen auch noch einen heftigen Shitstorm. Das Ende der Geschichte: Eine Entschuldigung und ein Rückzieher bei den Kürzungen. Mehr dazu auf Meedia.de.

Die Bilder der Woche: Eine Zugfahrt, die ist lustig

Wer jeden Morgen mit der Bahn zur Arbeit pendelt, der kennt es: gähnende Langeweile. Wenn sich der Zug dann noch verspätet oder auf den Gleisen steht, kann sich die Bahnfahrt schon mal zur wahren Geduldsprobe entwickeln. Der Zeichner October Jones hat da eine Methode entwickelt. Seinen Mitreisenden setzt er einfach andere Köpfe auf: Hier geht es zu den Bildern.