Top-Studie: Spannende Aufgaben statt Jobverlust – Marketing-Experten sehen digitalen Wandel als Chance

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 1: Marketing-Experten sehen digitalen Wandel als Chance

Erstmals hat Avantgarde Experts gemeinsam mit der Macromedia Business School 367 Experten aus dem Marketing zu Themen rund um Digitalisierung und ihren Arbeitsalltag befragt. Das Ergebnis: Ein Großteil der Studienteilnehmer blickt zuversichtlich auf die Digitalisierung, nur 17 Prozent geben an, wegen des digitalen Wandels um ihren Job zu fürchten. Für die Zukunft sehen fast drei Viertel der Befragten darin keine Gefahr für ihren Arbeitsplatz, sondern vielmehr die Chance, mehr Zeit für spannendere Aufgaben zu haben. „Die Einschätzung der befragten Marketing-Experten zum digitalen Wandel bestätigt die positive Tendenz in Bezug auf die Digitalisierung. Dies nehmen wir sowohl bei unseren internen, als auch bei den Fach-und Führungskräften, die bei unseren Kunden im Einsatz sind, wahr“, resultiert Philipp Riedel, Geschäftsführer von Avantgarde Experts.

Ausbildung bereitet nur teilweise auf Arbeitswelt vor: Gleichzeitig zeigt die Befragung, dass es bei den erlernten Kompetenzen im Bereich Digitalisierung noch Nachholbedarf gibt. 75 Prozent der Befragten geben an, aus dem Studium wenig bis keine Digitalkompetenzen mitzubringen. „Management-Themen lassen sich in einer Ausbildung einfacher fassen und sortieren als die Auswirkungen der Digitalisierung. Hier werden grundlegendes Systemverständnis und Fallstudien benötigt, da sich der Kontext sehr schnell verändert und große Breite besitzt“, resultiert Studienleiter Prof. Dr. Guido Ellert.

Aktuell mehr Technisierung als Digitalisierung: 68 Prozent der Marketing-Experten sehen eine fortschreitende Technisierung als stärksten Treiber für den Wandel am Arbeitsplatz. Die Kernthemen der Digitalisierung wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz und eine zunehmende Automatisierung werden interessanterweise bis jetzt kaum als Veränderungsfaktoren wahrgenommen.

Home Office statt moderner Arbeitsplatzgestaltung: Wenn es um die Wahl eines zukünftigen Arbeitgebers geht, zeigt sich einmal mehr, dass Rahmenbedingungen wichtiger sind als Inhalte: Für 85 Prozent der Marketing-Spezialisten ist die Möglichkeit im Home Office zu arbeiten ein ausschlaggebendes Kriterium. Auch Services wie eine firmeninterne Kita oder Sportkurse stehen hoch im Kurs. Auf Arbeitgeberseite sind diese Tatsachen scheinbar noch nicht angekommen. Denn weniger als die Hälfte sieht bei diesen Themen aktuell einen Wandel in ihrem Unternehmen. In Zeiten von Fachkräftemangel könnten Unternehmen hier mit verhältnismäßig geringem- Aufwand bei Bewerbern punkten.

Die gesamte Marketing-Studie 2018 von Avantgarde Experts und der Macromedia Business School finden Sie hier.

Top 2: WhatsApp wird bei Kundenkontakt immer häufiger eingesetzt

Laut der aktuellen Studie „Der Kundenkontakt-Radar“ von PeterConnects kommt WhatsApp beim Kundenkontakt immer häufiger zum Einsatz. WhatsApp nimmt in der Rangliste der am häufigsten genutzten Kommunikationskanälen mit 21 Prozent den vierten Platz ein. Auf den ersten drei Rängen stehen die klassischen Kommunkationskanäle E-Mail, Telefon und Videokonferenz. PeterConnects befragte 2649 Angestellte in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden online  ̶  535 Mitarbeiter davon aus Deutschland. Alle Teilnehmer sind im Bereich Kundenkontakt tätig, etwa als Telefonisten, Rezeptionisten oder als Mitarbeiter an Serviceschaltern.

Am zukunftsträchtigsten in Deutschland ist WhatsApp: Im Vergleich zu Nachbarländern wie Großbritannien und Frankreich wird WhatsApp in Deutschland bereits heute häufiger eingesetzt. Auch künftig soll die App laut dem Votum der Studienteilnehmer in der Bundesrepublik immer mehr Beachtung finden. „In der Rangliste der zukunftsträchtigsten Technologien zur Kommunikation steht WhatsApp in Deutschland ganz oben“, erklärt Lucas de Clercq, CEO von PeterConnects. Erst dahinter folgen Webchat, Videotelefonie und Spracherkennung. So wird WhatsApp in der Bundesrepublik wichtiger beurteilt als in Großbritannien und Frankreich. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge spielen nach Angaben der Befragten aus Deutschland beim Kundenkontakt eher eine untergeordnete Rolle – auch in Zukunft. Dagegen nehmen Chatbots, die auf Künstlicher Intelligenz beruhen, in Großbritannien Platz 2 und den Niederlanden und Frankreich Platz 3 in der Liste der zukunftsträchtigsten Technologien ein.

Trend zu Multichannel: Etwas mehr als 35 Prozent der deutschen Studienteilnehmer geben an, dass der Kontakt zu einem einzigen Kunden über verschiedene Kanäle abläuft. Die Kunst beim Umgang mit mehreren Kanälen besteht darin, immer alle Kundendaten zur Verfügung zu haben, egal welche Informationen über welchen Channel bereits kommuniziert wurden. Beim erfolgreichen Handling unterschiedlicher Kanäle sind die Befragten in Deutschland Schlusslicht. Im Vergleich zu Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden besteht ein großes Verbesserungspotenzial beim flexiblen Umgang mit mehreren Kommunikationskanälen.

Über die Studie: Die Studie Customer Contact Radar wurde 2018 von PeterConnects in Auftrag gegeben und von Survey Sampling International in den Niederlanden, Deutschland, England und Frankreich durchgeführt. Sie besteht aus einer Online-Umfrage, die insgesamt von 2.649 Befragten im Alter zwischen 18 und 67 Jahren durchgeführt wurde. Verschiedene Berufe gehören zur Zielgruppe der Mitarbeiter im Kundenkontakt. Um ein Gesamtbild des Kundenkontakts zu erhalten, wurden verschiedene Berufsgruppen befragt, die im Bereich Kundenkontakt tätig sind. Dazu zählen Service Desk-Mitarbeiter, Empfangsmitarbeiter / Telefonisten und bestimmte Büromitarbeiter.

Top 3:  Viele der klassischen Vorurteile gegen eSportler sind nicht haltbar

Der Trend eSports durchläuft aktuell einen Hype, gleichzeitig bietet es einigen Diskussionsstoff. Laut Intersport Sportreport hat jeder fünfte Deutsche schon einmal ein eSports-Event im TV oder sogar live verfolgt. Das Interesse wächst. So widmet sich die internationalen Sportartikelmesse ISPO in München mit einer eigenen Messehalle diesem Trendthema. eSports steht dabei nicht in Konkurrenz zu traditionellem Sport, wie Intersport-Vorstand Mathias Boenke sagt: „eSportler müssen sehr konzentriert, strategisch und schnell agieren, und sind gleichzeitig leistungsorientierte Menschen, die nach Erfolg, Ruhm und Anerkennung streben – also echte Sportler, die mit intensivem Training, Teamgeist und strategischer Exzellenz aktiv sind.“

Laut Intersport Sportreport betreiben 80 Prozent der eSportler den Sport wegen der kognitiven Herausforderungen, für 69 Prozent der eSportler ist der größte Motivator die Steigerung der geistigen Fitness. „Die Ergebnisse unterstreichen unseren Ansatz, die eSports-Community bei ihrem körperlichen Ausgleich im traditionellen Sportumfeld zu unterstützen. Sowohl mit dem passenden Equipment als auch mit Tipps, Trainingsplänen und Hinweisen zur richtigen Ernährung“, so Boenke.

Fast 60 Prozent der Deutschen sind sportbegeistert. Dabei ist Sport keine Frage des Alters. Egal ob 20 oder 59 Jahre jung – rund zwei Drittel treiben wöchentlich Sport. Zu den beliebtesten Sportarten der Deutschen zählen Laufen (43,7 Prozent), Schwimmen (42,9 Prozent), Radfahren (42 Prozent) und Fitness (41,2 Prozent). Dabei kommt es den Deutschen beim Sport vor allem auf die eigene Gesundheit an. 92 Prozent treiben Sport, um das körperliche Wohlbefinden zu verbessern und tun sich damit etwas Gutes.

Sport gemeinsam mit der Familie steht bei den Deutschen hoch im Kurs. Über zwei Drittel der Eltern motivieren ihre Kinder zum Sport und mehr als die Hälfte treiben Sport, um mit der Familie zusammen zu sein. 90 Prozent sind der Meinung, Kinder sollten noch viel mehr Sport treiben.

Über die Studie: Der Intersport Sportreport ist eine groß angelegte repräsentative Studie, die Intersport 2018 im Fünf-Länder-Verbund mit Deutschland, Österreich, der Slowakei, Tschechien und Ungarn durchgeführt hat. Insgesamt wurden über 6.000 Kunden befragt.