So wichtig sind Benefits für Arbeitgebermarken 

In der aktuellen Umfrage unter BVMC-Mitgliedern wollten wir wissen, wie oft sie in Bewerbungsverfahren nach möglichen Benefits gefragt werden und ob sie dabei eine Zunahme beobachten.
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BVMC-Mitglieder aus verschiedenen Regionen beurteilen, wie wichtig Benefits für Arbeitgebermarken sind. (© Montage: Olaf Heß)
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Michael Berger ist Vorstand BVMC-Netzwerk im Marketing Club Mainz-Wiesbaden, Region Südwest. 

Michael Berger, Geschäftsführer Das Team – Agentur für Marketing 

Vorab: Ich recrute seit 2007 C-Level-Führungskräfte für meine Kunden. In den letzten Jahren sind ebenfalls B-Level-Vakanzen hinzugekommen. Im C-Bereich spielen Benefits eine geringere Rolle, jedoch sind erfolgsabhängige Komponenten und der Dienstwagen sehr gefragt. Im Endeffekt können diese Führungskräfte die Benefits in den Folgejahren der Anstellung mitbestimmen. Anders sieht es bei den einfacheren Stellen aus. Hier sind meist die Benefits Teil der Auslobung und Teil des Employer Brandings. Wir haben eine deutliche Zunahme in den letzten Jahren und nutzen teilweise ein Baukastensystem von 20 verschiedenen Benefits, von denen die Mitarbeitenden individuell einige auswählen können. Getreu dem Namen: Bene-fit … es muss einfach passen! 

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Claudia Menzel ist Vorständin Kommunikation im Marketing Club Schleswig-Holstein, Region Nord.

Claudia Menzel, Marketingleitung Trixie Heimtierbedarf

Von der Prämie über betriebliches Gesundheitsmanagement, flexible Arbeitszeiten und Fahrtkostenzuschuss bis Homeoffice – wir haben bei Trixie Heimtierbedarf schon vor Jahren viele Benefits eingeführt. Diese sind auf unserer Website abgebildet. Wenn Bewerber*innen sich also vorab gut informieren, sind viele Fragen bereits beantwortet. Im zweiten Teil der Bewerbungsgespräche gehen wir die einzelnen Benefits noch einmal durch und erklären Details. Im Gegensatz zu früher stehen Benefits für unsere Bewerber*innen deutlich mehr im Fokus. Aber durch unsere offene Kommunikation ist keine erhöhte Nachfrage erkennbar.  

Rena Bargsten, Geschäftsführerin Mix -Gesellschaft für Marketing- und Kommunikationswelten 

Rena Bargsten
Rena Bargsten ist Vorständin MarketingFrauen im Marketing Club Hamburg. 

Die Veränderungen in der Arbeitswelt und der Fachkräftemangel stellen hohe Herausforderungen dar. Die transparente Darstellung der Corporate Benefits ist daher mittlerweile ein zentraler Bestandteil eines nachhaltigen Employer Branding und häufig auch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Im Bewerbungsprozesses ist die Frage nach möglichen Benefits – seien es Sabbatical, Zuschüsse, flexiblen Arbeitszeitmodelle, Mobilitätsunterstützung, Gesundheitsförderung oder Bürohund – nahezu ein Standard. Es wird heute mehr erwartet als ein schöner Job mit fairer Bezahlung. Zusatzleistungen sind für Mitarbeitende eine wichtige und attraktive Ergänzung und die Arbeitgeber bauen das Angebot aus. Wichtiger denn je sind in diesem Zusammenhang die Aspekte der agilen Arbeitsweisen und der Work-Life-Balance, eben New Work

Tobias Blaurock, Geschäftsführer Blaurock Markenkommunikation 

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Tobias Blaurock ist Vizepräsident Kommunikation im Marketing Club Dresden. 

Angesichts der Arbeitsmarktveränderungen der letzten Jahre ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die Benefits voraussetzen, gestiegen. Im Wettbewerb um Talente ist Flexibilität gefragt. Auch wenn der Gesetzgeber uns Arbeitgebern etwas Spielraum bietet: Letztlich ist damit auch der Aufwand gestiegen – zumal beispielsweise vor allem Homeoffice und Teilzeit direkte Auswirkungen auf Arbeitsabläufe haben und einigen organisatorischen Zusatzaufwand mitbringen. Meine Angestellten nehmen heute unterschiedlichste Benefits in Anspruch und profitieren davon. 

Mathias Bochinske, Geschäftsführer Mawebo Vertriebsmanagement

Mathias Bochinske
Mathias Bochinske ist Mitglied des Beirats im Marketing Club Ortenau Offenburg. 

Die Nachfrage nach Benefits im Bewerbungsprozess hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Insbesondere seit der Pandemie haben Themen wie Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeitmodelle und Gesundheitsangebote an Relevanz gewonnen. Während früher vor allem das Gehalt im Mittelpunkt stand, wünschen sich Bewerber*innen heute ein ganzheitliches Arbeitsumfeld mit Zusatzleistungen, die ihre Lebensqualität verbessern und ihre individuelle Work-Life-Balance unterstützen. Unternehmen, die solche Benefits anbieten, stärken nicht nur ihre Arbeitgebermarke, sondern binden ihre Mitarbeiter*innen stärker an das Unternehmen und fördern die Zufriedenheit ihrer Belegschaft. Dies führt nicht nur zu einer höheren Mitarbeiterbindung, sondern auch zu einer höheren Arbeitgeberattraktivität, die in Zeiten des Fachkräftemangels einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellt. 

Götz Th. Friederich, Präsident Marketing Club Potsdam

Götz Th. Friederich
Götz Th. Friederich ist Präsident des Marketing Clubs Potsdam.

Es ist zur regelmäßigen Gewohnheit geworden, dass in Bewerbungsgesprächen nach möglichen Benefits gefragt wird. Dabei beziehen diese sich oft auf die Frage nach den Möglichkeiten einer Weiterbildung beziehungsweise der Unterstützung im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen. Zudem gibt es Nachfragen nach Leistungen neben der eigentlichen Gehaltszahlung wie etwa Kita-Zuschuss, Fahrtkostenzuschuss, Internetpauschale. Schließlich wird sehr gern auch die Möglichkeit eines Probearbeitens wahrgenommen, um das Klima mit und zwischen den zukünftigen Mitarbeitenden zu erfahren.