Das steckt hinter dem Begriff Fastvertising

In einer Welt, die von ständigem Wandel geprägt ist, kann es für Marken essenziell sein, schnell auf neue Ereignisse zu reagieren und sie für ihre Marketingstrategie zu nutzen. Dieses Konzept nennt sich Fastvertising.
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Ist Fastvertising die Marketingstrategie der Zukunft? (© Unsplash/ Mario Calvo)

Neue Social-Media-Trends, Events und Ereignisse in der Promi-Welt: Das alles sind Anlässe für Marken, spontan und schnell zu reagieren und sie zu ihrem Vorteil zu nutzen. Dieses Vorgehen nennt sich Fastvertising. Doch was genau steckt hinter dieser Marketingstrategie?

Marketing in Echtzeit

Andrew Brown, Manager Digital Marketing bei Flow Jamaica, definiert Fastvertising wie folgt: „Fastvertising ist eine Marketingstrategie, die auf Geschwindigkeit, Agilität und Reaktionsfähigkeit in Echtzeit setzt. Sie beinhaltet die schnelle Erstellung und Umsetzung von Marketingkampagnen, um aktuelle Ereignisse, Nachrichten und kulturelle Momente zu nutzen“. Durch digitale Werbung, Content Marketing und soziale Medien hätten Unternehmen die Chance, innerhalb kurzer Zeit mit ihren (potenziellen) Kund*innen zu kommunizieren.

Der Begriff Fastvertising setzt sich aus den Wörter „Fast“ und „Adversiting“ zusammen und heißt übersetzt so viel wie „schnelle Werbung“. Im Mittelpunkt dieser Marketingstrategie stehen vor allem die Merkmale Schnelligkeit und Echtzeitkommunikation. Marken und Unternehmen reagieren schnell auf neue Ereignisse, Trends oder Themen. Sie springen auf ihren Zug auf, um sie für sich zu nutzen. Flexibilität sowohl in der Umsetzung als auch in der Kommunikation sind für die Marketingstrategie essenziell. Dies kann unter anderem in Form von Social-Media-Posts und Memes auf diversen Plattformen erfolgen. Hauptsache es geht schnell.

Die Fast Advertising Alliance definiert insgesamt vier Schlüsselelemente, die essenziell für die Marketingstrategie sind: verstehen und reagieren, schnelle Kreativität, Brand Safety und Kontext.

So macht’s Ryan Reynolds

Als Paradebespiel des Begriffs Fastvertising wird immer wieder der US-Schauspieler und Unternehmer Ryan Reynolds genannt. Katharina Wolff, Gründerin und Herausgeberin des Magazins Strive, bekennt sich in einem LinkedIn-Post als Fan seiner Werbung. Er habe den Begriff des Fastvertisings geprägt. Reynolds orientiert sich im Rahmen seiner Marketingstrategien hauptsächlich an aktuellen kulturellen Ereignissen und Trends. Ein Beispiel ist die sogenannte Bottle Cap Challenge, die im Jahr 2019 auf Social Media viral ging. Dem Trend schloss sich der 47-Jährige an und lud die Challenge mit seinem eigenen Gin Aviation online hoch.

Ein weiteres Beispiel für erfolgreiches Fastvertising kommt von Oreo. Während des Superbowls im Jahr 2013 fiel für über 30 Minuten der Strom im gesamten Stadion aus. Die Marke, die zu Mondelēz International gehört, nutzte den Fauxpas kurzerhand für sich. Auf dem offiziellen X-Account (damals noch Twitter) postete das Unternehmen einen kurzen Text: „Strom aus? Kein Problem“. Darunter ein Bild, der einen Oreo-Keks zeigt, mit der Aufschrift: „Du kannst sie auch im Dunkeln eintauchen“.

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Die Reaktionen in den Kommentarspalten überschlugen sich: „You win the Internet.“, „I dont know who runs this account, but you win so hard at social media.“, „I bow down to your greatness“, sind drei von zahlreichen positiven Kommentaren. Schnelle Reaktionen zahlen sich also aus. Andere Marken, die von der Strategie bereits Gebrauch machten, sind beispielsweise Audi, Guinness und Nestlé.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Fastvertising-Strategie im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung noch an Bedeutung gewinnt. Besonders digitale Marketingstrategien und der Fokus auf soziale Medien wurde gerade erst auf dem OMR-Festival in zahlreichen Talks auf und neben den Bühnen thematisiert.

(img, Jahrgang 2000) ist seit November 2022 Werkstudentin in der Redaktion der absatzwirtschaft. Sie ist in Bochum aufgewachsen und wohnt nun aufgrund ihres Sozialwissenschaftsstudiums in Düsseldorf. Neben ihrer Begeisterung für abstrakte Kunst besitzt sie ebenfalls eine Leidenschaft dafür, sich den unterschiedlichsten Themen zuzuwenden und darüber zu schreiben.