Wenn europäische Fußballvereine vermehrt in der arabischen Welt Marketing betreiben

Die führenden europäischen Fußballvereine haben ihre Marketingbemühungen nun auch auf Ostasien, Lateinamerika und die arabische Welt ausgedehnt. Die Spitzenreiter der Lokalisierung in der Champions League: Manchester City, Barcelona, Real Madrid, Paris Saint-Germain und Bayern München. Das fand eine Untersuchung der weltweit größten Online-Übersetzungsagentur One Hour Translation heraus.
Paris Saint-Germain und Bayern München haben ihre Webseite mit jeweils sechs fremdsprachigen Versionen ausgestattet

Die letzten fünf Gewinner der Champions League (in den Jahren 2012-2016) sind im Durchschnitt in sieben Sprachen aktiv. One Hour Translation hat die Webseiten der 32 Fußballvereine überprüft, die dieses Jahr an der UEFA Champions League teilnahmen und darauf geachtet, in welche Zielsprachen diese Seiten abgesehen von der jeweiligen Heimatsprache übersetzt wurden. 12 Vereine übersetzten ihre Webseite ins Chinesische, elf ins Spanische, sechs ins Arabische und jeweils fünf Vereine übersetzten ihre Webseite zudem auch noch ins Französische, Portugiesische, Indonesische und Japanische. 26 Teams aus nicht englischsprachigen Ländern übersetzen ihre Webseiten ins Englische. Das entspricht 96 Prozent aller 27 teilnehmenden nicht englischsprachigen Clubs, die in der Untersuchung berücksichtigt wurden.

Die Untersuchung hat offenbart, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der übersetzten Sprachen und den Erfolgen der jeweiligen Clubs gibt – sei es in der Champions League oder in den eigenen Ligen. Die Gewinner der Champions League der letzten fünf Jahre (2012-2016) haben ihre Webseite in sieben Sprachen übersetzen lassen. Die Daten aus den Jahren 2013-2017 zeigen zudem, dass die Gewinner der fünf größten europäischen Ligen ihre Webseiten im Durchschnitt in sechs Fremdsprachen übersetzt haben. Diese Clubs beweisen, wie eine relativ kleine Investition in die Übersetzungen eine Kettenreaktion auslösen kann. Das beginnt mit dem Verkauf von Merchandise-Artikeln wie Trikots und führt letztendlich auch zu höheren Lizenzeinnahmen durch den Verkauf der Übertragungsrechte im Ausland. All das sind Mehreinnahmen, die beim Kauf der besten Spieler und beim Gewinnen von entscheidenden Partien eine bedeutende Rolle spielen.

Webseiten zugänglich für neue Zielgruppen machen

Manchester City ist der Verein, der am meisten in die Lokalisierung der Vereinswebseite investiert, um diese attraktiv und zugänglich für neue Zielgruppen zu machen. Die Citizens bieten neben der englischsprachigen Version der Webseite auch noch 12 weitere Sprachen an und können so diverse Zielgruppen auf der ganzen Welt ansprechen: Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Indonesisch, traditionelles Chinesisch, vereinfachtes Chinesisch, Arabisch, Russisch, Japanisch, Koreanisch, Malayisch und Hindi.

Auf dem zweiten Platz befindet sich Barcelona mit neun verschiedenen fremdsprachigen Versionen der eigenen Webseite. Real Madrid folgt mit sieben fremdsprachigen Übersetzungen der Webseite auf Platz drei. Den vierten Platz teilen sich Paris Saint-Germain und Bayern München mit jeweils 6 fremdsprachigen Versionen ihrer Webseiten. Juventus Turin, einer der beiden Finalisten der diesjährigen Champions League, landet mit fünf Übersetzungen aus dem Italienischen auf dem fünften Platz.

Russischer Verein Rostow öffnet sich nicht für andere Sprachen

Insgesamt gibt es drei Clubs, welche trotz Teilnahme an der Champions League ihre Webseite nicht anhand von Übersetzungen für neue Märkte geöffnet haben: der russische Verein Rostow, der schottische Meister Celtic und der letztjährige Meister der Premier League Leicester City.

Yaron Kaufman, Chief Marketing Officer und Mitgründer von One Hour Translation, sagt: „Fußball ist mit mehr als 4 Miliarden Fans, laut der Daten auf der Total Sportek Webseite, die beliebteste Sportart der Welt. Laut Deloitte liegt der Umsatz der Saison 2016-2017 allein in Europa bei mehr als 28 Milliarden Dollar. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die führenden europäischen Clubs sehr wohl verstanden haben, dass die Lokalisierung in andere Sprachen sich auch in Form von Erfolgen auf dem Spielfeld bemerkbar machen. All dies stärkt nicht nur die wirtschaftliche Ausgangsposition sowie die sportliche Leistungsfähigkeit des Vereins. Der Verein öffnet sich so auch für neue potentielle Zielmärkte mit Hunderten von Millionen Fans in Europa, Asien und Lateinamerika“.