Was macht feministisches Marketing aus? 

Manche verbinden mit dem Begriff Feminismus immer noch männerhassende Frauen. Dabei geht es schlichtweg um Gleichberechtigung. Das Thema ist allgegenwärtig – so auch in der Werbung. Eine Einordnung.
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Feministisches Marketing für mehr Gleichberechtigung (© Imago)

Feminismus ist in der Werbung nicht immer direkt erkennbar, denn nicht jedes Unternehmen schreibt sich groß „Feministisches Marketing“ auf die Fahne. Umso besser ist es, dass immer mehr Marken dazu beitragen, Stereotype aus dem Weg zu räumen, indem sie Frauen und marginalisierte Gruppen in ihrer Markenkommunikation repräsentieren. Bereits mit geringem Einsatz können Unternehmen dabei sehr viel für mehr Gleichberechtigung tun. Hier sind drei von vielen Aspekten, die feministisches Marketing ausmachen. 

Diversität 

Der Kern feministischer Marketingstrategien ist Diversität – egal in welche Richtung. Es ist wichtig, dass Frauen in ihrer Unterschiedlichkeit repräsentiert werden. Ob es sich um die Hautfarbe der Person handelt, die Sexualität, die Religion, ob sie eine Behinderung hat oder nicht. Die meisten Unternehmen möchten so viele Kund*innen wie möglich erreichen. Warum sollten sie diese also nicht in ihre Marketingstrategien miteinbinden? 

Empowerment 

Empowerment ist ein weiterer wichtiger Aspekt von feministischem Marketing. Hier stehen die Stärkung und Förderung von Frauen im Mittelpunkt. Mädchen und Frauen – egal welchen Alters – soll vermittelt werden: Ihr könnt alles schaffen, was andere Personen auch schaffen können. Zu diesem Thema veröffentlichte Always die #LikeAGirl-Kampagne. In dem Werbespot der US-Marke für Menstruationshygieneprodukte wurden Personen dazu aufgefordert, Dinge „wie ein Mädchen“ zu machen: „Run like a girl“, „Fight like girl“, „Throw like a girl“. Die Botschaft des Spots: Etwas „wie ein Mädchen zu tun“ ist kein Synonym für schlechtere Leistungen. Sie können alles erreichen, was andere Personen auch können. 

Durchbrechen von Geschlechterstereotypen 

Ein zentraler Punkt im feministischen Marketing stellt das Durchbrechen von Stereotypen und Geschlechterrollen dar. Werbestrategien wie Gendermarketing und veraltete Rollenbilder werden verworfen. „Ich würde mir wünschen, dass es normal ist, dass Mädchen Fußball spielen. Dass sie sich keine dummen Sprüche auf dem Schulhof oder auch von anderen anhören müssen“, sagt Nationalspielerin Felicitas Rauch in einem Werbespot von Vogue und Google Pixel. Die Bedingungen müssten so geschaffen werden, dass es keine Unterschiede gibt. Auch die Darstellung von Frauen in Männer-dominierten Berufen in der Werbung kann zum Kampf gegen Geschlechterklischees beitragen. 

(img, Jahrgang 2000) ist seit November 2022 Werkstudentin in der Redaktion der absatzwirtschaft. Sie ist in Bochum aufgewachsen und wohnt nun aufgrund ihres Sozialwissenschaftsstudiums in Düsseldorf. Neben ihrer Begeisterung für abstrakte Kunst besitzt sie ebenfalls eine Leidenschaft dafür, sich den unterschiedlichsten Themen zuzuwenden und darüber zu schreiben.