T-Online wird blau, Anti-Ikea-Spots und das Google ABC

T-Online verabschiedet sich von der Mutter Deutsche Telekom und geht an Ströer. Google baut radikal um und versucht es als Alphabet. Und Home24 ärgert Ikea mit einer neuen Kampagne für den Möbelkauf online.
Dieses Mal im Wochenrückblick: Ströer, T-Mobile, Google und Home24

Der Zukauf der Woche: T-Online wird Ströer

Sie schienen eigentlich untrennbar miteinander verbunden: Deutsche Telekom und T-Online. Manch einer mag sich erinnern, es ist auch der Verdienst von Robert T-Online, dem animierten Werbegesicht, den manch einer mit Guido Westerwelle verwechselte. Nun zeigt sich: Die Deutsche Telekom ist da schon weiter. Denn sie gibt die Tochter ab, an einen der größten deutschen Werbevermarkter: Ströer. Damit kann der wiederum sein Angebot im Digitalbereich kräftig ausbauen. Im Gegenzug erhält die Telekom Anteile an dem neuen Mega-Vermarkter. Was das für den Markt bedeutet, lesen Sie hier. Falls Sie sich indes Sorgen machen sollten, was mit ihrer T-Online-Mail-Adresse passiert, können Sie durchatmen: Die bleibt, genau wie die Clouddienste, bei der Deutschen Telekom.

Die Umbennung der Woche: Google-ABC

Wer Alphabet hört, der denkt vermutlich an die Schulzeit, an bunte Malbücher für die ersten Sprachübungen oder Buchstaben in Übergröße, die an den Wänden des Klassenzimmers befestigt waren. An das Unternehmen, das manch einer als die wahre Weltmacht oder Datenkrake bezeichnet, wohl eher nicht. Zumindest bislang. Denn Anfang der Woche wurde bekannt, dass die Google-Chefs den Konzern kräftig umbauen werden. Es entsteht eine Holding, die verschiedenen Tochtergesellschaften steuert: Google, Youtube oder das Handysystem Android bleiben zwar Kerngeschäft, aber die anderen Unternehmensbereiche wie das selbstfahrende Auto oder etwa das Zukunftslabor werden ebenfalls eigene Mini-Unternehmen unter dem Dach der Google-Holding. Die wird allerdings nicht Google heißen, sondern Alphabet. Wie ABC. Da wird schon mal direkt deutlich, dass der Konzern tatsächlich irgendwie alle Bereiche des Lebens umschließen will – von A bis Z. Dumm nur, dass der Name jetzt nicht so besonders neu ist. Das bringt auch Probleme bei der Netzadresse, denn Alphabet.com gehört BMW, der Mobilitätslösungen unter dem Namen Alphabet anbietet. So wie über 30 andere Unternehmen, die sich die Markenrechte für diesen Namen haben schützen lassen, wie das Handelsblatt schreibt. Google entschied sich also für abc.xyz. Ein Witzbold registrierte kurz darauf allerdings die Adresse abc.wtf, die wiederum auf die Konkurrenz verlinkt: Microsofts Suchmaschine Bing. Was Google mit der Holding bezweckt und ob dieser Name wirklich sein musste, hat Markenstratege Michael Brandtner kommentiert.

Die Vergrößerung der Woche: McDonalds versucht es mit Extra-Fleisch

„Darf’s ein bisschen mehr sein?“ – Was für den Einkauf beim Metzger funktioniert, kann für die internationale Buletten-Braterei McDonalds auch nicht schlecht sein. In den USA will die Kette jetzt mit Extra-Fleisch punkten. Denn im Mutterland des Fast Foods laufen McDonalds die Kunden weg. Mit Grünkohl hat man es schon versucht, jetzt eben mit mehr Fleisch. Der „Quarter Pounder with Cheese“ soll mehr Patty bekommen und zudem saftiger werden. Ob das auch für das deutsche Pendant gilt, hat das Handelsblatt aufgeschrieben.

Die Kampagne der Woche: Anti-Ikea

Ikea ist eine Weltmarke und mit der Marktmacht des schwedischen Unternehmens wächst auch die Verbreitung seiner Produkte. Es gibt wahrscheinlich wenige Haushalte in Deutschland, in denen noch nie ein Billy-Regal gestanden hat. Das weiß auch der Samwer-Spross Home24, der online Möbel zum Verkauf anbietet. In seiner Kampagne nimmt er all die Vorurteile auf, die der Verbraucher so gegen Ikea haben kann: Eben die Häufigkeit seiner Produkte, das Suchen im Lager oder eben das mitunter lästige Zusammenschrauben. Die Bilder der Kampagne gibt es hier.

Der Ausbruch der Woche: Tinder rastet aus

Einmal wischen und schon kommt der Traummann oder die Traumfrau um die Ecke. So funktioniert, ziemlich vereinfacht, das System der Dating-App Tinder. Geht es nach US-Journalistin Nancy Jo Sales hilft die App allerdings nicht beim Finden des Traumpartners, sondern vor allem für die schnelle Nummer. Das kreiere eine Aufreißer-Kultur, so die Journalistin im Magazin „Vanity Fair“. Diese Einstellung mag man teilen oder einseitig finden. Tinder jedoch selbst war erbost und liefert sich einen Twitter-Krieg mit der Autorin. Wobei Krieg wahrscheinlich die falsche Bezeichung ist, denn das würde Interaktion beider Seiten bedeuten. Eigentlich war es nur das Social-Media-Team von Tinder, dass ein Bombardement an Tweets losließ. „Ze.tt“ hat das zusammengestellt.