Nachhaltige Start-ups: Was Zebras besser machen

In der Welt der Start-ups gibt es sowohl Einhörner als auch Zebras. Während Einhörner Profitmaximierung, schnelles Wachstum und eine internationale Expansion anstreben, verfolgen Zebras andere Ziele.
Zebra
Start-ups, die sich auf nachhaltiges Wachstum konzentrieren, bezeichnet man als Zebras. (© Imago)

1. Nachhaltigkeit statt Schnelligkeit

Start-ups können sich von Beginn an als Zebras betiteln, wohingegen Einhörner erst eine bestimmte Marktbewertung (über eine Milliarde US-Dollar) erreichen müssen, um sich so nennen zu können. Wachstum ist für jedes Start-up ein zentrales Thema. Allerdings können sie hier verschiedene Ansätze verfolgen. Zebras möchten langsam wachsen. Sie setzen nicht wie Einhörner auf rasantes und exponentielles Wachstum ihres Unternehmens, sondern möchten langfristig und wirksam agieren. Schnelle Profitmaximierung steht im Hintergrund und sie stellen im Rahmen ihrer Arbeit Qualität vor Quantität. Zebras verfolgen ein Geschäftsmodell mit Fokus auf sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit.

2. Regional statt international

Start-ups können sowohl regional als auch international agieren. Während Einhörner eher auf den internationalen Markt streben, arbeiten Zebras häufig regional. Das kann mehrere Vorteile haben. Unter anderem können die Start-ups besser auf Veränderungen reagieren, da sie nur für ein eingeschränktes Gebiet verantwortlich sind. Außerdem bieten sich Kooperationen mit anderen örtlichen Betrieben an.

3. Crowdfunding statt private Investor*innen

Einhörner greifen eher auf die klassischen Finanzierungsmöglichkeiten zurück, wie die Unterstützung durch private Investor*innen. Zebras setzen auch dabei auf Nachhaltigkeit und nutzen Förderungen beispielsweise in Form von Crowd­funding. Dafür gibt es Platt­formen wie Kickstarter und GoFundMe.

4. Herdentier statt Einzelgänger

Zebras gelten bekanntlich als soziale Herdentiere und kümmern sich stets um die Mitglieder ihrer Gruppe. So auch die gleichnamigen Start-ups. Sie stellen Zusammenarbeit vor Alleingänge und setzen sich zum Ziel, die Zukunft ihres Unternehmens gemeinsam als Gruppe zu gestalten. Während Einhörner eher auf eine Monopolstellung abzielen, möchten Zebras neben ihren Wettbewerbern koexistieren und mit ihnen in den Austausch treten. Dazu gehören auch Kooperation und Inklusion am Arbeitsplatz.

5. Realität statt Fantasie

Einhörner sind bekanntermaßen Fabelwesen, die in der realen Welt nicht existieren. Zebras hingegen sind echt. Sie sind eine Untergattung der Pferde und leben in freier Wildbahn ausschließlich in Afrika. In einem Artikel auf der Online-Publishing-Plattform „Medium“ schrieben die vier Gründerinnen Astrid Scholz, Mara Zepeda, Jennifer Brandel und Aniyia Williams: „Warum Zebras? Um das Offensichtliche zu sagen: Im Gegensatz zu Einhörnern sind Zebras echt. Zebra-Unternehmen sind sowohl schwarz als auch weiß: Sie sind profitabel und verbessern die Gesellschaft.“ Einhörner sind zwar einzigartig, aber Zebras sind real.

(img, Jahrgang 2000) ist seit November 2022 Werkstudentin in der Redaktion der absatzwirtschaft. Sie ist in Bochum aufgewachsen und wohnt nun aufgrund ihres Sozialwissenschaftsstudiums in Düsseldorf. Neben ihrer Begeisterung für abstrakte Kunst besitzt sie ebenfalls eine Leidenschaft dafür, sich den unterschiedlichsten Themen zuzuwenden und darüber zu schreiben.