So wird der Coming Out Day gefeiert

Morgen wird zum 35. Mal der Coming Out Day gefeiert. Hier sind einige Beispiele, wie Unternehmen in diesem Jahr auf das Thema Coming Out am Arbeitsplatz aufmerksam machen.
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Viele Menschen trauen sich noch immer nicht, sich vor Kolleg*innen zu outen. (© Unsplash/ Mercedes Mehrling)

Seit 1988 wird der Coming Out Day jedes Jahr am 11. Oktober gefeiert und soll weltweit die Akzeptanz und Unterstützung der LGBT+ Community fördern. Der Tag soll auf den Prozess des Coming-Outs aufmerksam machen und Personen ermutigen, die Angst vor ihrem eigenen Coming-Out haben.

Das Coming Out zieht sich über verschiedene Lebensbereiche und ist so auch ein wichtiges Thema im Berufsleben. Noch immer haben sich viele Personen, die der LGBT+ Community angehören, nicht am Arbeitsplatz geoutet: Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sind etwa 31 Prozent der Befragten nicht vor ihren Kolleg*innen geoutet. Vor den Vorgesetzen sind es sogar 40 Prozent. Um der Angst vor Diskriminierung und Vorurteilen entgegenzuwirken, engagieren sich viele Unternehmen für die Community, um ein Zeichen zu setzen.

Deutsche Bank x Prout at Work

Anlässlich des Coming Out Days lädt die Deutsche Bank am 11. Oktober gemeinsam mit der „Prout at Work“-Foundation zu einer Veranstaltung ein. Das Event kann sowohl online als auch live im Deutsche Bank Park in Frankfurt besucht werden und steht unter dem Motto: „Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten. Ein Versteckspiel manchmal ein Leben lang. Lasst uns eins von beidem heute ändern.“

Die Prout at Work Foundation ist ein Dach-Netzwerk, welches Unternehmen dabei unterstützt, eigene LGBT+ Netzwerke auf- und auszubauen und wird unter anderem von der Deutschen Bahn, Siemens, der Rewe Group und Pwc unterstützt. „Unser Ziel ist die Chancengleichheit von Menschen jeglicher sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Identität und jedweden geschlechtlichen Ausdrucks sowie Merkmals“, heißt es auf der Webseite der Stiftung.

Das Programm umfasst eine Kabarett-Show des Queer-Aktivisten Malte Anders und eine Podiumsdiskussion. Als Speaker*innen sind Anastasia Biefang, Oberstleutant der Luftwaffe bei der deutschen Bundeswehr, Max Appenroth, Gründer des Consulting Unternehmens diversity sparq und Karen Meyer, Global Chief Operating Officer Human Resources der Deutschen Bank vor Ort.

Offener Umgang bei der Ergo Group

Die Ergo Group rief 2020 das unternehmenseigene Netzwerk pride@ergo ins Leben, um einen offenen Umgang mit Themen wie Diversität, Inklusion und sexueller Orientierung zu bieten. Anlässlich des Coming Out Day wird an dem Tag ein freiwilliges Awareness-Training, sowohl für Auszubildende als auch für Ausbildungsbeauftragte, angeboten. Bei der digitalen Veranstaltung sollen unter anderem persönliche Erfahrungen besprochen und ein offener Umgang miteinander gepflegt werden.

Auch abseits des Coming Out Day setzt sich das Versicherungsunternehmen für Themen rund um eine tolerante Arbeitsumgebung ein. „Im Oktober fokussieren sich diese auf den Themenschwerpunkt Diversity, Equity und Inclusion“, so Katrin Weitz, Diversity Managerin des Unternehmens.

Guidelines für alle

Das Kosmetikunternehmen L’Oréal veröffentlicht zum diesjährigen Coming Out Day intern eine sogenannte „Outing-Guideline“ für seine Mitarbeitenden. Diese soll Interessierte bei dem Thema unterstützen, Tipps geben, welche Schritte sie unternehmen können und sie darüber informieren, an wen sie sich anonym wenden können. Ergänzend wird ebenfalls eine „Ally-Guideline“ veröffentlicht, für Personen, die nicht der LGBT+ Community angehören.

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Auf dem CSD in Düsseldorf waren auch in diesem Jahr einige L’Oréal-Mitarbeitende vertreten. ©L’Oréal

L’Oréal setzt sich sowohl intern als auch extern gegen Diskriminierung der LGBT* Community ein. Das interne LGBTIQ Netzwerk out@loreal sei eine erste wichtige Anlaufstelle für Mitarbeitende aus der Community. „In diesem Jahr waren wir darüber hinaus bei großen PRIDE Events in Berlin, Düsseldorf, Köln, Wien und Zürich teilweise mit eigenen Wagen und Fußgruppen dabei“, so Astrid Hauser, Head of HR Communication & Employee Engagement. Außerdem finden regelmäßig Events statt, um über Themen wie Diskriminierung und Vorurteile gegenüber der LGBT+ Community zu sprechen.

(img, Jahrgang 2000) ist seit November 2022 Werkstudentin in der Redaktion der absatzwirtschaft. Sie ist in Bochum aufgewachsen und wohnt nun aufgrund ihres Sozialwissenschaftsstudiums in Düsseldorf. Neben ihrer Begeisterung für abstrakte Kunst besitzt sie ebenfalls eine Leidenschaft dafür, sich den unterschiedlichsten Themen zuzuwenden und darüber zu schreiben.