von Richard Maier, Seosmart
Ende Februar war es wieder einmal soweit: Google launchte ein Update für seinen Algorithmus. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, versucht der Suchmaschinenprimus doch ständig, seinen Algorithmus zu verbessern, um seine User mit besseren Suchergebnissen versorgen zu können. Nicht so bei diesem Update. Das „Panda“ oder „Farmer“ Update, wie es kurz danach bezeichnet werden sollte, schlug binnen kürzester Zeit hohe Wellen.
Zunächst wurde das Update lediglich in die US-amerikanische Suche eingespielt und betraf dort rund zwölf Prozent der von Google ausgelieferten Suchergebnisse – wie Matt Cutts in einem Blogbeitrag mitteilte. Die Ambitionen, die Google damit verfolgen wollte und will, sind durchaus löblich: Webseiten niedriger Qualität sollen abgestraft werden. Die Rede ist von Seiten, die über keine nützlichen Inhalte verfügen und den Usern keinen Mehrwert bieten oder etwa aus dem Netz zusammenkopierte Inhalte verwenden – sogenannte Content Farmen; daher auch der Name. Gleichzeitig sollen qualitativ wertvolle Seiten aufgewertet werden und ein besseres Ranking zugesprochen bekommen.
Vom Prinzip her also wirklich eine gute Sache, wäre da nicht das Problem, dass „Qualität“ ein sehr dehnbarer und subjektiver Begriff ist. Dürfte bei eindeutigen Spam und MFA (Made For AdSense) Seiten noch jeder damit einverstanden sein, dass die Qualität fehlt, ist die Grenze bei anderen Seiten schon nicht mehr so eindeutig. Rein theoretisch könnte beispielsweise auch eine Content Farm für den User einen Mehrwert darstellen – und somit auch qualitativ wertvoll sein –, sofern sie ihm die relevantesten Inhalte schnell und zentral zugänglich macht.
In den USA wurden in diesem Sinne auch schnell Fälle bekannt, bei denen Seiten nach weitläufiger Meinung völlig zu Unrecht abgestraft wurden. Andere Seiten hingegen, die es verdient hätten, wurden verschont. Kollateralschäden, die beim Einsatz eines maschinellen Algorithmus dieser Reichwerte auftreten. Doch genau in dieser Tatsache verbirgt sich die Chance für die Suchmaschinenoptimierung (SEO): Rankings werden nach wie vor von Algorithmen berechnet, welche strikten Anweisungen folgen. Anders als für Menschen, ist für sie die Grenze zwischen hoher und niedriger Qualität eindeutig und kann somit auch genau definiert und zu SEO-Zwecken verwendet werden.
„Des einen Leid ist des anderen Freud“
Am härtesten hat es wohl die USA getroffen, die vollkommen unvorbereitet vom Panda Update überrascht wurden. Europa wurde bislang noch weitestgehend verschont, obwohl auch hier schon erste Auswirkungen zu spüren sind. So wurde das Update Anfang April in alle englischsprachigen Suchanfragen eingespielt, was aus europäischer Sicht vor allem Großbritannien betraf. Der deutschsprachige Raum hat somit noch eine Galgenfrist, in der es uns gestattet wird, von den Folgen in den USA zu lernen, um so rechtzeitig Präventionsstrategien zu entwickeln, damit es gar nicht erst zu einer Abstrafung kommt.
Google selbst rät bereits betroffenen Seiten, sich den Content genau anzusehen und zu evaluieren. In weiterer Folge sollte alles versucht werden, die Gesamtqualität der auf der Domain befindlichen Seiten zu verbessern – Anweisungen, die nicht wirklich sehr ergiebig sind. Besser ist es, sich in die Lage von Google zu versetzen. In der Psychologie würde man das Ganze „Perspektivenübernahme“ nennen. Was sind die Ziele von Google? Womit kann die Suchmaschine diese erreichen? Was kann ich tun, damit ich in die Kategorie „qualitativ wertvoll“ hineinfalle?
Hauptziel von Google ist es, seine Suchergebnisse zu verbessern. Klar also, dass gegen qualitativ nicht wertvolle Seiten vorgegangen wird. Diese zeichnen sich unter anderem durch folgende Attribute aus:
Entsprechen die eigenen Seiten einem oder mehreren dieser Merkmale, herrscht Handlungsbedarf. Der Content muss schnellstmöglich so verändert werden, dass keines dieser Attribute mehr zutrifft. Ansonst könnte das Panda Update zuschlagen.
Ansprüche der User sind ausschlaggebend
Um zu wissen, in welche Richtung die Veränderungen gehen sollen, müssen die Anpassungen vor dem Hintergrund der Ansprüche der User und somit auch der Suchmaschinen passieren. Eine gute Methode ist, sich selbst zu fragen, was man von den Suchergebnissen erwartet. Die Suchmaschinenoptimierung sollte sich infolgedessen an den folgenden Standards orientieren:
Besitzer kommerzieller Webseiten – in welchem Bereich auch immer – sind dazu angehalten, die verbleibende Zeit bis zum „Deep Impact“ sinnvoll auszunutzen, um böse Überraschungen von vornherein zu vermeiden. Präventivmaßnahmen sind weitaus zeit- und kostensparender als nachträgliche Verbesserungen. Noch läuft die Galgenfrist, die Frage ist nur, wie lange.
Über Seosmart
Seosmart vermarktet Online-Auftritte über Suchmaschinen. Neben Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEM) wird das Angebot an professionellem Online-Marketing durch Webdesign, Usability Optimierung und Textservice abgerundet. Ziel ist es, dass Such-Kampagnen sowohl im organic als auch im paid listing den größtmöglichen Erfolg erzielen. Seosmart bedient dabei auch neue Services wie Mobile SEO und Online Reputation Management (ORM).