Die Zukunft der Branche, Teil 4: „Die Mentorin“

Das Marketing verändert sich, teilweise rasant und tief greifend. Und der Nachwuchs? Die absatzwirtschaft porträtiert* Marketingtalente im Alter bis Mitte 30 und beschreibt, wie die neue Generation tickt, was junge Top-Leute auszeichnet, welche Aufgaben sie übernehmen und wie sie ihre Karriere planen. Heute: Barbara Eigner von Yext
Yext
Barbara Eigner, Vice President Marketing & Sales Development EMEA, Yext (© Yext)

Barbara Eigner – „Die Mentorin: Erfahrungen teilen“

Consumer-Marketing hat Barbara Eigner bei Beiersdorf und Bahlsen praktiziert, danach leitete sie das globale Marketing von Axel Springers Affiliate-Netzwerk Zanox (mittlerweile Awin). Sie weiß also, worauf es bei Markenführung ankommt, und kennt sich aus mit der Vermarktung digitaler Technologien. Eine prima Kombination für ihren Job bei Yext, wo sie seit 2017 tätig und in diesem Jahr zur Vice President Marketing & Sales Development EMEA aufgestiegen ist.

Yext ist eine Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, Geschäftsinformationen über einen Knowledge Graph nach Frage-Antwort-Muster anzulegen. Auf diese Weise werden die eigenen Websites und Dienste aktuell gehalten und mit Suchmaschinen, Kartendiensten, Apps, Sprachassistenten, Chatbots und dergleichen synchronisiert.

„Mit Yext befinden wir uns in einer Phase starken unternehmerischen Wachstums. Deshalb vergrößern wir aktuell die Presales- und Marketingteams und formen sie zu einem Ganzen“, beschreibt Eigner, womit sie sich derzeit intensiv beschäftigt. Was Yext macht, wofür es steht und wie Kunden von dessen Diensten profitieren können – das weiß längst noch nicht jeder. „Es ist eine Herausforderung, Bewusstsein für technologische Lösungen rund um die Themen Future of Search und Brand-verifizierte Antworten zu schaffen“, sagt die Marketingmanagerin.

In ihrem Job hat sie wesentliche Erkenntnisse gewonnen. Erstens: In der Branche digitaler Marketingtechnologien braucht es Fachwissen, aber entscheidender sei der innere Antrieb und dass man sich von Fehlschlägen nicht entmutigen lässt. Zweitens: Die technische Weiterentwicklung läuft derart schnell, dass fachliches Know-how nicht selten nach wenigen Jahren veraltet ist. Drittens: Der Erfolg hängt oft von einem langfristig aufgebauten, stabilen internen und externen Netzwerk ab.

Wissen und persönliche Erfahrungen mit anderen zu teilen, ist Barbara Eigner ein besonderes Anliegen. So wie Kollegen ihr auf ihrem bisherigen Karriereweg geholfen haben, so möchte auch sie gerade jüngere Mitarbeiter als Mentorin und Sparringspartnerin in ihrer Karriere begleiten. Künftig will Eigner noch stärker in eine Rolle hineinwachsen, in der sie „Initiativen für unternehmerisches Wachstum antreibt“.

Fragebogen an Barbara Eigner, Vice President Marketing & Sales Development EMEA, Yext

Lieblingsmarke? Blinkist, weil ich mir mit dem Podcast, wenn ich mit dem Rad zur Arbeit fahre, die morgendliche Dosis Inspiration abholen kann.

Tollste Werbung? Keine, weil Werbung allein für mich heute kein Maßstab mehr ist – die Kommunikation muss vor allem auf den digitalen Kanälen auf dem Punkt sein und zugleich zum individuellen Adressaten passen.

Vorbild? Meine Tochter, die nichts aus der Ruhe bringt.

Bester Rat? Zum einen versuchen, in jedem Nachteil auch einen Vorteil zu sehen und diesen zu nutzen. Zum anderen: sich immer für das moralisch Gute und Richtige zu entscheiden.

Was treibt Sie an? Nur wenig ist für mich spannender, als komplexe Probleme zu lösen. Man sollte nicht den Aufwand scheuen, etwas zu verändern, wenn absehbar ist, dass der neue Zustand ein besserer sein wird.


Weitere Talente aus der Serie “Die Zukunft der Branche” im Porträt:


*Die Auswahl beruht auf Empfehlungen aus der Branche und auf Recherchen der absatzwirtschaft-Redaktion. Das gute Dutzend aufstrebender Top-Leute im Marketing, das wir in dieser Serie vorstellen, stellt einen bunten Querschnitt aus verschiedenen Branchen und Firmengrößen dar.

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Roland Karle (rk, Jahrgang 1966) schreibt über Marken & Medien, Beruf & Sport. Hat BWL/Marketing an der Uni Mannheim studiert, bei einer Tageszeitung volontiert und arbeitet seit 1995 freiberuflich. Er porträtiert gerne Menschen in Zeilen und Märkte durch Zahlen. Hang zum Naschkater und Volltischler. Im früheren Leben ein fröhlicher Libero.