Die fünf größten Mythen um AR im Marketing

Augmented Reality wird immer wichtiger im Digitalmarketing. Dennoch: Ob bei Equipment, Anwendungsgebieten, Zielgruppen oder Kosten – zum Thema AR gibt es viele falsche Mythen. Ein Gastbeitrag.
Arne Schönleben ist CEO von Svarmony, eines der führenden Anbieter für Augmented Reality Lösungen. Mit seinem über 50-köpfigen Team entwickelt er individuelle Projekte für Marken wie Carl Zeiss, Media Markt, Porsche, Siemens oder Vorwerk. (© Svarmony)

Metaverse, Virtual Reality, Augmented Reality & Co: Das Digitalmarketing erweitert momentan sein Spektrum. Doch der Wandel bringt auch Verwirrung und Missverständnisse mit sich, und die Scheu vor neuen Technologien überwiegt bei vielen Nutzer*innen. Auch um Augmented Reality ranken sich noch viele Mythen. Zeit, mit fünf von ihnen aufzuräumen:

Mythos 1: AR ist vor allem für die Tech-Branche interessant

Zwar wurde Augmented Reality zunächst den meisten Menschen im Gaming-Umfeld bekannt, die Technologie ist aber längst aus der Tech-Branche herausgewachsen. Verschiedene Lösungen erschließen immer neue Anwendungsfelder. Ob als AR-Avatar, der im Brand Training Mitarbeitende (jeder Branche!) schulen kann, als AR-Visualiser, der Kund*innen vor dem Kauf Möbel in die Wohnung, Autos in die Einfahrt oder Brillen auf die Nase projiziert oder in Form von Augmented Reality gestützter In- und Outdoor-Navigation, mit der wir uns nicht nur auf berühmten Friedhöfen oder beim Wandern, sondern auch in Messehallen oder sogar in der Shopping Mall zurechtfinden können – die Möglichkeiten enden erst dort, wo auch die Fantasie an ihre Grenzen stößt.

Mythos 2: Für AR brauchen die User das passende technische Equipment

Jein, Equipment braucht es schon, nur haben wir das fast alle bereits in der Hosentasche. Ein modernes Smartphone reicht aus, um AR-Anwendungen zu nutzen. Im Gegensatz zur verwandten Technologie Virtual Reality, die tatsächlich Equipment wie eine VR-Brille erfordert, ist Augmented Reality als digitale Erweiterung der Realität überall und für fast jede*n unkompliziert einsetzbar.

Mythos 3: AR ist noch lange nichts für die Masse

In vielen Köpfen ist Augmented Reality nach wie vor eine Technologie der Zukunft. Dabei sind wir schon längst von AR umgeben: Wer schon einmal mit der „Ikea Place App“ seine Räume virtuell eingerichtet oder sich bei Instagram Blumen oder Hundenasen auf den Kopf oder ins Gesicht projiziert hat, der ist schon mittendrin in der Zukunftstechnologie.

Mythos 4: Für AR müssen wir erstmal eine App entwickeln

Nein, Augmented Reality muss nicht zwangsläufig in eine App eingebunden werden. Für das Gelingen einer AR-Anwendung – und auch einer Marketingmaßnahme – ist die User Experience einer der essenziellen Faktoren. Nehmen wir ein Unternehmen, das eines seiner Produkte als digitale Projektion anbieten will, beispielsweise ein Haushaltsgerätehersteller, dessen Kund*innen ihren Saugroboter bereits vor dem Kauf in Originalgröße im Wohnzimmer sehen wollen: Der Hersteller wird mit einer besonders hohen Bouncing-Rate zu kämpfen haben, wenn die User für den Zweck erst eine App herunterladen und sich im schlimmsten Fall noch registrieren müssen. Um erfolgreiche Marketingmaßnahme sein zu können, darf AR für bestimmte Anwendungen nur „One Click Away” sein. Das gelingt unter anderem mit webAR-Anwendungen, die die Technologie auf einer Website einbinden.

Mythos 5: Ein AR-Projekt ist ein teures, einmaliges Highlight

Eher andersherum liegt ein Funken Wahrheit in der Aussage: Ein einmaliges Highlight-Projekt ist tendenziell kostenintensiv, zumindest wenn hochwertige Daten genutzt werden. Stellen Unternehmen allerdings eine AR-Strategie auf, refinanziert sich die Investition rasch, da die bereits vorbereiteten, standardisierten Inhalte gleich in verschiedenen Bereichen entlang der Customer Journey eingesetzt werden können. So kann zum Beispiel das AR-Modell einer Kaffeemaschine nicht nur zur Produktpräsentation im Marketing, sondern auch zur Produktkonfiguration im Vertrieb und zur finalen Inbetriebnahme bei den Kund*innen genutzt werden. Mithilfe des gleichen Modells können den Kund*innen zu Hause auch Wartungsarbeiten demonstriert, Features erklärt und Probleme gelöst werden. Nicht zuletzt wird der ROI auch durch ein enorm erhöhtes Crowd Engagement bei Augmented Reality gegenüber anderen Digitallösungen erreicht. Als Marketingmaßnahme triggert AR einen Wow-Effekt, der einen bleibenden Eindruck bei Kund*innen hinterlässt.

Einblicke in die Nutzungsmöglichkeiten des Metaverse gewährt der DMV von Juni bis August auf einer gemeinsamen Seminarreihe mit Meta. Die Teilnahme ist kostenlos.