Yahoo lädt Microsoft zu Gesprächen

Der US-amerikanische Internetriese Yahoo hat sich zu Übernahmeverhandlungen mit dem Softwarekonzern Microsoft bereit erklärt. Wie das Wall Street Journal heute, Freitag, unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, trafen sich in dieser Woche Führungspersonen der beiden Unternehmen zu Gesprächen. Darin wurde das feindliche Übernahmeangebot vonseiten Microsofts diskutiert. Den Beteiligten sei es jedoch noch nicht gelungen, ihre Differenzen beseitigen zu können.

Bereits zum 31. Januar hatte Microsoft für den Internetportalbetreiber in Form eines geteilten Bar- und Aktien-Transferangebots eine Akquisitionssumme von 44,6 Mrd. Dollar geboten. „Derzeit können wir weder die Gespräche noch das Übernahmeangebot kommentieren“, heißt es von Microsoft-Sprecherin Inger Paus auf Anfrage von Pressetext. Das Treffen zwischen den Topmanagern habe im Yahoo-Hauptsitz im kalifornischen Sunnyvale stattgefunden und sei bereits das zweite im Verlauf der letzten Wochen gewesen.

Mit den Übernahmeaktivitäten der beiden Konzerne betraute Bankvertreter dürften an keinem der Verhandlungstermine teilgenommen haben. Microsoft zeigt momentan keine Anzeichen, die Offerte für die Online-Plattform zu erhöhen. Auf der Gegenseite macht auch Yahoo keine Anstalten, in formale Verhandlungen zu treten, solange das Angebot nicht aufgestockt wird. Durch einen Verfall der Microsoft-Aktie hat sich das Übernahmeangebot außerdem auf rund 42 Mrd. Dollar oder 29,29 Dollar je Aktie reduziert. Das ursprüngliche Angebot beinhaltete einen Aufschlag von 62 Prozent.

Auf Grundlage des derzeitigen Angebots sehe der Konzern keine Veranlassung zu weiteren Gesprächen. Im Februar hatte Yahoo die Offerte bereits zurückgewiesen. Microsoft setzt unterdessen auf den Einfluss der Yahoo-Aktionäre. Die Flaute in der US-amerikanischen Wirtschaft könnte Yahoo und dem Yahoo-Papier schaden. Tritt dieser Fall ein, so würde der Konzern ein relativ leichtes Opfer für die M&A-Aktivitäten durch Microsoft darstellen. Solche Spekulationen, so hofft der Windows-Entwickler, könnten die Großanleger dazu führen, die Yahoo-Spitze zu Gesprächen zu drängen, um Verluste zu vermeiden. Zu Handelsschluss der US-Börse Nasdaq gestern, Donnerstag, wies die Yahoo-Aktie einen zum Vortag unveränderten Wert von 28,13 Dollar auf. pte

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