Von #umparkenimkopf bis #heimkommen: So haben Hashtags das klassische Marketing revolutioniert

Happy Birthday Hashtag! Die kleine Raute mit der großen Wirkung wird zehn Jahre alt und ist aus unserer heutigen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Aktuell werden weltweit täglich 125 Millionen Hashtags getwittert. Fakten und erfolgreiche Kampagnen rund um den Hashtag
Das #Hashtag hat Geburtstag

Alles, was auf der Welt passiert, bekommt heute einen Hashtag, sie begegnen uns in den verschiedensten Facetten. Jeder heute weiß: Ein Raute-Zeichen vor einem Wort markiert ein übergreifendes aktuelles Thema . Auch im Bereich Marketing ist das Hashtag nicht mehr wegzudenken – kaum eine Kampagne kommt dieser Tage noch ohne einen Hashtag aus.

Fakten rund um den Hashtag

Twitter

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Dieser Mann hier oben, Rechtsanwalts- und Internet-Aktivist Chris Messina, hat wohl Hashtags als Erster auf Twitter eingesetzt.  Er schlug den Gebrauch des Raute-Zeichens auf Twitter vor, um damit Gruppen zu kennzeichnen. Doch der Gebrauch von Hashtags geht schon auf das Jahr 1988 zurück. Damals wurden in textbasierten Chat-Systemen Hashtags zum Bündeln und Kategorisieren von Nachrichten, Bildern, Videos und ähnlichem eingesetzt. Weitere Fakten:

– Auf Platz 1 der beliebtesten Städtename-Hashtags bei Instagram steht New York (#nyc) mit 82 Millionen Hashtags 2017 an der Spitze.

– Das meistgenutzte TV-Hashtag aller Zeiten auf Twitter ist #TheWalkingDead. Das meistgenutzte Movie-Hashtag aller Zeiten auf Twitter ist #StarWars.

– Mittlerweile nutzen alle Social-Media-Plattformen Hachtags. Instagram, Facebook, Tumblr und Pinterest werden Hashtags von Nutzern verwendet, um die selbst hochgeladenen Bilder zu verschlagworten. Außerdem existieren Suchmaschinen für Hashtags.

– Die American Dialect Society hat „Hashtag“zum Wort des Jahres 2012 erklärt.

#-Kampagnen 

Jeden Tag tauschen sich über Twitter Millionen Menschen über ihr alltägliches Leben aus. Marken, Events oder Organisationen sind ein selbstverständlicher Teil dieses Lebens. Sich in diesem sozialen Interaktionen mit einem marken- bzw. kampagnenbezogenen Hashtag zu platzieren, bringt gegenüber klassischen Werbeformaten eine Vielzahl von Vorteilen mit sich.

Interaktion und Kommunikation: Ein einheitlicher marken- bzw. kampagnenbezogener Hashtag ermöglicht es, die Kommunikation zu einem bestimmten Produkt oder Marke zu bündeln und vereinfacht auf diesem Weg auch die Kommunikation zwischen Kunde und Unternehmen.

Markenstärkung: Mit Hashtags rund um die eigene Produktpalette können über Hashtags Verkaufsargumente oder zentrale Alleinstellungsmerkmale herausgestellt werden.

Engagement: Die erfolgreiche Implementierung von Hashtags kann ein hohes Maß an Kundenengagement und User Generated Content initiieren.

Messbarkeit: Die Nutzung eines eigens kreierten Hashtags kann auf Twitter sehr einfach und schnell gemessen werden.

– Reichweitensteigerung: Durch den Einsatz von Hashtags und die damit verbundene Kommunikation auf Twitter wird mit jeder weiteren Verwendung des Hashtags die Reichweite gesteigert.

Im vergangenen Jahrzehnt gab es auf Twitter zahlreiche Kampagnen, die mit der Einbindung eines Kampagnen-Hashtags besondere Erfolge feiern konnten:

#heimkommen – emotional und aufmerksamkeitsstark

YouTube

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Edeka ist im November 2015 mit dem Weihnachtswerbespot #heimkommen etwas gelungen, wovon die meisten Marken nur träumen können: Sie haben wahre Emotionen geweckt – und Emotionen bleiben selten unkommentiert. Der Spot, in dem ein sympathischer Großvater seinen eigenen Tod vortäuscht, um seine Kinder an Weihnachten nach Hause zu locken, rührte tausende Nutzer zu Tränen. Unter dem Hashtag #heimkommen twitterten Nutzer ihre intimsten Gedanken und schwelgten in Weihnachtserinnerungen.

#umparkenimkopf – Opel gegen Vorurteile

https://www.facebook.com/umparkenimkopf/photos/a.239263226257977.1073741829.229423343908632/239263592924607/?type=3&theater

Mit einer auf gesellschaftliche Diskussionen angelegten Hashtag-Kampagne konnte Opel im Frühjahr 2014 überzeugen. Bundesweit wurden TV-Spots, Plakate, Internet-Banner und Print-Anzeigen mit provokanten Slogans und dem Hashtag #umparkenimkopf geschaltet. Ohne die Nennung der Marke, sollte die Kampagne zur Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Marken animieren. Erst zwei Wochen nach Beginn der Kampagne wurde ein Werbespot ausgestrahlt, in dem sich Opel als Initiator der Kampagne zeigt. Zu diesem Zeitpunkt war auf Twitter unter dem Hashtag #umparkenimkopf bereits eine rege Diskussion rund um alle möglichen Vorurteile entbrannt. Dies übertrug sich nach der Auflösung auch auf die Vorurteile gegenüber Opel. Eine clevere Kampagne die gezeigt hat, dass eine offene Diskussion unter Hashtags viel größere Wirkung haben kann als eine klassische Werbekampagne – und das gerade auf Twitter mit seiner offenen Kommunikationskultur.

#weilwirdichlieben – mit Humor und Schlagfertigkeit zum Erfolg

https://www.facebook.com/weilwirdichlieben/photos/a.755913324503852.1073741828.736688719759646/763214460440405/?type=3&theater

Verkehrsbetriebe haben schon fast naturgemäß einen schlechten Ruf. Überfüllte Bahnen, Verspätungen oder Ausfälle – die Liste mit möglichen Beschwerden ist schier endlos. Klassische Werbemittel wie bspw. Plakatwerbung stoßen bei vielen Fahrgästen auf Ablehnung und tragen wenig dazu bei, das Image eines Verkehrsbetriebs aufzuwerten. Mit der Einführung der #weilwirdichlieben-Kampagne ist den Berliner Verkehrsbetrieben aber genau dies gelungen. Die provokante und auf aktive Diskussionen angelegte Kampagne, die von einem witzigen und schlagfertigen Social Media Team begleitet wurde, hat gezeigt, wie auf Twitter offene und auf Kontextualisierung angelegte Kommunikation einen besonderen Einfluss auf die Wahrnehmung der Marke haben kann.