Verbraucher zeigen Interesse am Online-Kauf von Lebensmitteln

In den frühen 90er Jahren entstanden die ersten – noch sehr rudimentären – Online-Shops. Das Geschäft mit dem Online-Handel hat sich seither rasant entwickelt. Eine weltweite Nielsen-Umfrage zeigt, welche Bedeutung der virtuelle Schaufensterbummel für die Verbraucher in Deutschland hat. Die Hälfte der Befragten habe angegeben, mehr als fünf Prozent ihrer monatlichen Ausgaben beim Online-Shopping zu tätigen.

Die Top-Produkte seien eindeutig Bücher: 52 Prozent der Befragten in Deutschland planten den Online-Kauf von Büchern innerhalb der folgenden sechs Monate. An zweiter Stelle lägen Kleidung, Schuhe und Accessoires, die von 40 Prozent auf die Online-Einkaufsliste gesetzt worden seien, gefolgt von Reisen und Hotelreservierungen sowie Hardcopys von Videos, DVDs und Spielen (jeweils 27 Prozent).

Aus aktuellem Anlass ist natürlich auch die Bereitschaft der Verbraucher zum Online-Einkauf von Lebensmitteln interessant. Laut Nielsen-Studie beabsichtigen 13 Prozent der Befragten in Deutschland, in den nächsten sechs Monaten Kosmetik und Lebensmittelvorräte per Internet zu erwerben. Frische Lebensmittel würden von acht Prozent genannt, alkoholische Getränke von fünf Prozent. „Bedenkt man, dass die projektierten Aktivitäten von Amazon und Otto zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht allgemein bekannt waren, sind das durchaus respektable Werte. Immerhin kann sich beinahe jeder zehnte Online-User in Deutschland vorstellen, in den nächsten sechs Monaten online Lebensmittel einzukaufen“, erklärt Petra Kacnik, Director Consumer Research DACH bei The Nielsen Company.

Auch der Vergleich mit den entsprechenden Umfrageergebnissen aus der Schweiz, wo das Online-Shopping von Lebensmitteln aufgrund der parallel vorhandenen Online-Shops starker Einzelhandelsunternehmen bereits verbreiteter ist, deute auf Potenzial für das Online-Shopping von Lebensmitteln in Deutschland hin. In der Schweiz planten 17 Prozent der Studienteilnehmer den Kauf von Kosmetik und Lebensmittelvorräten via Internet, 13 Prozent den Kauf frischer Lebensmittel und sieben Prozent den Erwerb alkoholischer Getränke.

61 Prozent der Verbraucher, die per Internet einkaufen, gäben an, am häufigsten bei Anbietern zu kaufen, die ausschließlich Online-Shopping offerieren. Nur 16 Prozent kauften bei Anbietern, die auch über Kataloge oder Telefon verkaufen, und nur 13 Prozent wendeten sich an Online-Shops, die parallel ein Ladengeschäft betreiben. Internet-Seiten, die Produkte von verschiedenen Online-Shops anbieten, nutzten die Befragten nach eigenen Angaben deutlich seltener. Hier zeigten sich relativ große Unterschiede zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz – insbesondere den Schweizer Werten merke man an, dass dort große Lebensmittelhändler sowohl über stationäre Geschäfte als auch über Online-Shops verfügen.

Thema der Nielsen-Untersuchung sind schließlich Bewertungen anderer User als eines der Haupt-Assets von Online-Shops. Es zeige sich, dass Freunde (47 Prozent) und Familie (40 Prozent) nach wie vor das größte Vertrauen bei Kaufempfehlungen genießen. An dritter Stelle folgten jedoch die Online-Produktbewertungen mit fast einem Drittel der Nennungen. Insbesondere bei der Recherche nach Produkten im Vorfeld der Kaufentscheidung hätten Online-Bewertungen und Meinungen großen Einfluss. Etwa ein Drittel der deutschen Online-Shopper würde keine elektronischen Geräte mehr kaufen, ohne vorher online nachzufragen, was von diesen zu halten sei. Auch bei Autos (27 Prozent), Telekommunikations-Dienstleistungen (21 Prozent) und Software (20 Prozent) werde die Vorab-Recherche immer entscheidender.

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