Die TNS EMNID-Studie zeigt, dass im Zentrum der Erwartungen der Besucher schnell
zugängliche und leicht verständliche Informationen zum Fahrplan stehen. Weitere
Angebote wie Tarifinformationen, Firmenpräsentationen oder auch elektronische
Newsletter finden dagegen nur geringes Interesse.
„Für das Desinteresse an ihren Websites sind Verkehrsunternehmen und -verbünde
größtenteils selbst verantwortlich sind,“ sagt Rainer Vierzigmann, Research
Consultant Verkehr und Tourismus bei TNS EMNID. „Kaum ein Angebot schöpft die
Möglichkeiten des Internets im Verkauf sowie als Instrument zur Kundenkommunikation
und -bindung auch nur annähernd aus. Bei vielen Unternehmen dominieren dafür für den
Nutzer weitestgehend uninteressante Unternehmensdarstellungen, komplizierte und
damit wenig attraktive Fahrpläne sowie wenig interessantes Beiwerk,“ so Vierzigmann.
Die Zahlen bestätigen dies: Lediglich 12 Prozent der getesteten Unternehmen bieten
beispielsweise ihren Kunden einen E-Mail-Newsletter im Abonnement an.
E-Commerce ist für die große Mehrheit der Unternehmen offensichtlich ebenfalls kein
Thema: Nur fünf Prozent bieten im Web Tickets zu Kauf an, sei es nun ein
gewöhnlicher Einzelfahrschein oder eine Monatskarte.
Am besten schneidet das Internetangebot der Berliner BVG ab,
gefolgt vom Rhein-Main Verkehrsverbund RMV, der S-Bahn Berlin GmbH, den Wuppertaler
Stadtwerken, der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main und dem Verkehrsverbund
Großraum Nürnberg. Übertragen auf Schulnoten kämen jedoch auch die Sieger maximal
auf eine 3+.
Nicht im Test der Nahverkehrsunternehmen vertreten war das Onlineangebot der
Deutschen Bahn. Wäre deren Note in die Bewertung eingeflossen, so wäre sie
unangefochtener Sieger und hätte als einziges Unternehmen die Note „sehr gut“
verdient.