Umsätze im US-Online-Werbemarkt verringern sich

Der US-amerikanische Online-Werbemarkt ist mit einer unerwartet enttäuschenden Zwischenbilanz in das neue Geschäftsjahr gestartet. Wie vom Interactive Advertising Bureau (IAB) in Kooperation mit der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) erhobene Zahlen für das erste Quartal 2009 zeigen, erreichten entsprechende Werbeumsätze Ende März ein Volumen von insgesamt 5,48 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Damit liegen die mit Display- und Performance-Werbung im Internet erzielten Umsätze erstmals seit 2002 unter dem Ergebnis des vergleichbaren Vorjahres-Quartals. Ausschlaggebend für den ersten signifikanten Einbruch nach mehr als sechs Jahren sei in erster Linie die nach wie vor schlechte allgemeine Wirtschaftslage, heißt es vom IAB. „Wir haben immer schon gesagt, dass im Fall einer Werbe-Rezession auch der Online-Markt betroffen sein wird. Dass dieser derzeit stark unter der konjunkturellen Situation zu leiden hat, beweisen die Zahlen aus der Jahresbilanz 2008″, erklärt Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW). Demnach habe die Online-Werbung in Deutschland 2007 zwar noch ein Plus von 29 Prozent verzeichnet, im vergangenen Jahr sei das entsprechende Wachstum allerdings auf neun Prozent zusammengeschrumpft.

„Zum konjunkturellen kommt aber noch ein strukturelles Problem dazu. So wird durch das Überangebot an Online-Diensten irgendwann der Punkt erreicht sein, an dem eine Kehrtwende der Entwicklung einsetzt“, fügt Nickel hinzu. Der Werbeexperte geht aber dennoch davon aus, dass der Online-Bereich noch auf lange Zeit ein Wachstumsmarkt bleiben werde. „Es ist wichtig, den Online-Werbemarkt richtig einzuschätzen. Er wird einerseits nicht in den Himmel wachsen und andererseits nicht den Bach hinunter gehen“, betont Nickel. Interaktive Werbung habe ihren rechtmäßigen Platz als Fixgröße in den Marketingstrategien der verschiedenen Sektoren eingenommen. Laut Randall Rothenberg, Präsident und CEO des IAB, sei aber auch das Internet nicht immun gegen die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung. Dennoch gibt er sich überzeugt, dass der Online-Werbemarkt einer positiven Zukunft entgegen sieht: „Die Konsumenten verbringen mehr und mehr Zeit mit interaktiven Medien. Aus diesem und anderen Gründen werden interaktive Medien auch weiterhin ihren Anteil an den Marketingausgaben steigern können.“ Wenn sich erst einmal das wirtschaftliche Klima verbessert habe, werde auch die Online-Werbung ihr Wachstum weiter fortsetzen. „Interaktive Werbung ist der verantwortlichste Weg, um Konsumenten erreichen zu können. In dieser Wirtschaft werden digitale Medien die zentrale Komponente einer jeden erfolgreichen Marketingkampagne sein“, sagt Rothenberg. pte