„In den Social Media diskutiert die Community intensiv über die Zukunftspläne der Parteien und Koalitionskonstellationen“, sagt Dr. Sascha Kynast, Teamleiter der Analyseabteilung bei Cision Deutschland. Einen deutlichen Aufmerksamkeitshöhepunkt habe Frank-Walter Steinmeiers Deutschlandinitiative der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Anfang August beschert. Ein besonders starkes Grundrauschen habe die Freie Demokratische Partei (FDP) erzeugen können, deren Anhänger am intensivsten twitterten.
Während die SPD insgesamt den höchsten „Share of Voice“ aller Parteien in den Social Media erzielen konnte, habe sich ihr Kanzlerkandidat Steinmeier allerdings hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel einreihen müssen. Sie sei das Aushängeschild ihrer Partei und spiele in nahezu der Hälfte der Posts zur Christlich Demokratischen Union/Christlich Sozialen Union (CDU/CSU) eine Rolle. Am intensivsten hätten den Micro-Blogging-Dienst „Twitter“ Anhänger der SPD und der Liberalen genutzt, die somit sogar den Sprung vor die wesentlich größere Union aus CDU und CSU schafften. Eine geringere Aktivität in den Social Media hätten die kleineren Parteien Grüne und Linke aufgewiesen.
Insgesamt mache Twitter einen großen Teil der Kategorie Micromedia aus, denn mit 44 Prozent lag diese Kategorie in der Präsenz der Social Media-Kanäle deutlich vor den Blogs (29 Prozent), Foren (20 Prozent) und anderen Plattformen (sieben Prozent). „Damit spielt Twitter im Online-Bundestagswahlkampf des Jahres 2009 eine herausragende Rolle. Besonders die Anhänger von FDP, SPD und CDU nutzen Twitter intensiv“, bekräftigt Kynast. Interessant sei dabei, dass die liberalen Anhänger hier die Nase auch gegenüber den großen Parteien SPD und Union vorne hätten.