Top-Studie: Süßwaren, Schuhe, Hosen – bei diesen Produkten wechseln die Deutschen am häufigsten die Marke

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 1: Ein Name macht noch keinen Bestandskunden

Des Deutschen Liebstes ist sein Auto. Dabei scheint er jedoch nicht ein Leben lang auf eine Marke festgelegt zu sein. So hat, laut einer aktuellen Umfrage des Cashback-Portals Shoop.de, mehr als ein Viertel der Menschen hierzulande (26 Prozent) in den vergangenen zwölf Monaten die Automarke gewechselt. Besonders im Saarland (42 Prozent) und in Berlin (37 Prozent) steigt man gerne auf andere Hersteller um. Dagegen sind die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern (18 Prozent) treue Seelen, wenn es um das Fahrzeug geht. Aber auch bei anderen Produkten wird in Deutschland gerne einmal die Marke getauscht. Ganz vorne liegen hierbei Süßwaren (58 Prozent), Schuhe (57 Prozent), Hosen (55 Prozent) oder auch Lebensmittel (55 Prozent). Und auch bei Wein (53 Prozent) und Fertiggerichten (52 Prozent) probieren die Deutschen gerne mal etwas Neues aus. Die größten Weinwechsler der Republik leben dabei in der Weinregion Rheinland-Pfalz und in Berlin (jeweils 66 Prozent).

Bundesweit wird aber auch bei anderen Getränken gerne einmal die Marke gewechselt – speziell bei Sekt (47 Prozent), Softdrinks (47 Prozent) oder auch Whiskey (44 Prozent). Und selbst beim vermeintlich heiligsten Getränk der Deutschen, dem Bier, haben immerhin 46 Prozent der Verbraucher im vergangenen Jahr zu einer anderen Sorte gegriffen. Auch hier sind es wieder die Berliner, die mit 67 Prozent deutlich vor den Bremern (56 Prozent), Hessen und Schleswig-Holsteinern (je 53 Prozent) rangieren. Dagegen wurde bei Produkten wie Handy bzw. Smartphone (30 Prozent) und Tiernahrung (41 Prozent) in den vergangenen 12 Monaten weniger häufig der Hersteller gewechselt.

Top 10 – Marken, die am häufigsten gewechselt werden (letzte 12 Monate)

1. Süßwaren – 58 Prozent

2. Schuhe – 57Prozent

3. Hosen – 55 Prozent

4. Lebensmittel – 55 Prozent

5. Wein – 53 Prozent

6. Fertiggerichte – 52 Prozent

7. Sportbekleidung – 49 Prozent

8. Shampoo – 49 Prozent

9. Putz- und Reinigungsmittel – 48 Prozent

10. Sekt – 47 Prozent

Der wichtigste Grund für einen Markenwechsel ist der Preis. So haben 70 Prozent der Menschen hierzulande schon einmal die Marke getauscht, weil ihr Lieblingsprodukt teurer geworden ist. Für 55 Prozent war eine Verschlechterung in der Qualität ausschlaggebend und knapp jeder zweite Deutsche (49 Prozent) griff auf andere Hersteller zurück, weil es Probleme bei der Verfügbarkeit eines Produktes gab. Dabei scheint vor allem die junge Generation viel Wert auf Qualität und Preis zu legen. So sagen 73 Prozent der 18- bis 29-Jährigen, dass sie wegen gestiegener Kosten in den letzten 12 Monaten die Marke gewechselt haben. Auch in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen (73 Prozent) spielt der Preis eine ebenso große Rolle. Ganz ähnlich sieht es auch in punkto Produktqualität aus. Weil sich diese verschlechtert hat, haben immerhin 59 Prozent der 18- bis 29-Jährigen zu einer anderen Marke gegriffen. Nur in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen waren es mit 65 Prozent mehr.

Darüber hinaus wechseln viele Deutsche die Marke, wenn für das bevorzugte Produkt keine Ersatzteile mehr erhältlich sind (37 Prozent). Auch schlechte Erfahrungen mit dem Kundenservice (35 Prozent) oder fehlende bzw. nicht ausreichende Nachhaltigkeit der Produkte (28 Prozent), unfaire Arbeitsbedingungen (25 Prozent) oder penetrante Werbung (24 Prozent) waren Gründe für einen Wechselkauf. Dagegen sagt immerhin mehr als jeden fünfte Deutsche (21 Prozent), dass er auf eine andere Marke zurückgegriffen hat, weil er beim Lieblingsprodukt keine Treue- oder Bonusprogramme nutzen konnte. Bei den 30- bis 39-Jährigen war dies sogar für 29 Prozent ein Wechselgrund.

Top 2: Jeder Sechste kennt den ROI von Programmatic nicht

Jeder sechste Werbetreibende kennt den ROI seiner Programmatic-Kampagnen nicht. Das ergibt die Studie „Digital Advertising 2017“ von Marin Software (NYSE: MRIN). Und das, obwohl die Investitionen in dem Segment steigen: 2016 machte Programmatic Advertising 33 Prozent der Nettowerbeumsätze in Deutschland aus. Für 2017 wird ein Anteil von 45 Prozent prognostiziert.* Immerhin bewertet fast jeder fünfte Werbetreibende weltweit den ROI für Programmatic Advertising über Desktop und Mobile mindestens als gut.

„Obwohl Programmatic Advertising rasant wächst, kennen noch zu viele Werbetreibende den ROI nicht, den sie generieren. Dies ist jedoch entscheidend für Unternehmen und ihre Kampagnenplanung. Wer nicht weiß, welchen Gewinn er mit dem eingesetzten Budget erwirtschaftet, setzt es womöglich falsch ein und optimiert nicht performanceorientiert. So bremsen sie das eigene Wachstum aus. Werbetreibende, die den ROI noch nicht ermitteln, sollten dies schnellstmöglich ändern“, sagt Irisini Davis, Marketing Director EMEA bei Marin.

Anders sieht es schon bei Retargeting aus: Hierfür kennen fast 70 Prozent der Werbetreibenden den ROI. 44 Prozent bewerten den ROI über Desktop und 38 Prozent den über Mobile als mindestens gut, nur neun Prozent sind damit unzufrieden. Das kann unter anderem daran liegen, dass Retargeting schneller zu Conversions führt als andere Werbeformen.

Auch den ROI von Display Advertising konnten 80 Prozent einschätzen. Knapp ein Drittel gab an, mit dem Display-ROI über Desktop zufrieden zu sein. Den ROI für Mobile beurteilte immerhin jeder Vierte mindestens als gut. Trotzdem sieht die Hälfte der Befragten Display als Underperformer.

*Quelle: Erhebung der Fokusgruppe Programmatic Advertising im BVDW für 2016