Studie: Jeder dritte Beschäftigte muss zurück ins Büro

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie werden viele Angestellte vom Homeoffice zurück ins Büro zitiert. Dabei ist der Wunsch nach mehr Flexibilität groß. Einer "Workation" stehen viele Arbeitgeber jedoch kritisch gegenüber.
Manche Beschäftigte würden "Workation" gerne dafür nutzen, um den Aufenthalt an einem Urlaubsort zu verlängern. (© Unsplash/Standsome Worklifestyle)

Knapp ein Drittel der Büroangestellten in Deutschland (31 Prozent) muss einer Studie zufolge wieder vollständig vom Büro aus arbeiten. Und das, obwohl die Mehrheit der Führungskräfte bereit ist, Mitarbeiter*innen mehr Flexibilität zu gewähren, wie eine am Montag veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Technologieunternehmens Slack zeigt.

77 Prozent der befragten Führungskräfte gaben demnach an, ihre Mitarbeiter*innen von überall aus arbeiten zu lassen, solange diese ihre gewohnten Leistungen erbrächten. Die übrigen befragten Führungskräfte lehnen das Arbeiten von überall aus etwa aus Sorge davor ab, zu wenig Kontrolle über die Mitarbeiter*innen zu haben.

Fast jede(r) Zweite würde am Urlaubsort arbeiten

Der Wunsch nach mehr Flexibilität am Arbeitsplatz seitens der Mitarbeiter*innen ist der Studie zufolge groß. Fast die Hälfte aller befragten Büroangestellten (48 Prozent) gab an, für einige Zeit von einem Urlaubsort arbeiten zu wollen. 13 Prozent nutzten diese Möglichkeit bislang. Viele zogen eine positive Bilanz: 68 Prozent der Befragten, die bereits von einem Urlaubsort gearbeitet haben, würden dies wieder tun. Eine Erlaubnis dazu haben den Angaben zufolge bislang nur 15 Prozent.

Über die Hälfte der Befragten würde „Workation“ bevorzugt dafür nutzen, um den Aufenthalt an einem Urlaubsort zu verlängern. 42 Prozent würden gerne gezielt an einen Urlaubsort reisen, um von dort aus zu arbeiten. 60 Prozent der Befragten zieht es dabei ans Meer, wesentlich weniger in die Berge (14 Prozent), aufs Land (13) oder in die Stadt (11). Dabei sind die Top 5 „Workation“-Destinationen der Deutschen:

  • Deutschland (45 Prozent)
  • Spanien (20)
  • Italien (19)
  • Griechenland (14)
  • Österreich (12)

Wenige nutzen örtliche Flexibilität

In den vergangenen zwei Jahren nutzten trotz des Wunsches nach mehr Freiheit der Studie zufolge nur wenige Büroangestellte die Möglichkeit der örtlichen Flexibilität. 73 Prozent der Befragten gaben an, nicht außerhalb des Büros oder des eigenen Zuhauses gearbeitet zu haben. Lediglich 13 Prozent verlagerten ihr Homeoffice zu Freunden oder Familie. Von einem Urlaubsort aus arbeiteten 7 Prozent. Bei den Führungskräften waren es 14 Prozent.

„Flexibilität ist entscheidend, um Top-Talente zu gewinnen und zu halten. Deshalb sollten sich Arbeitgeber davon verabschieden, ihre Angestellten fünf Tage die Woche ins Büro zu zitieren und ihnen stattdessen flexible Arbeitsmöglichkeiten bieten – sowohl örtlich als auch zeitlich“, sagt Slack-Deutschlandchef Oliver Blüher.

tht/dpa