Die Qualitätskurve geht zeigt nach oben: Im Rückblick auf fünf Jahre befriedigen die fünf untersuchten Mediengattungen Tageszeitung, Zeitschriften, Radio und Fernsehen sowie Internet im jetzt und heute die individuellen Informationsbedürfnisse deutlich besser. Laut TNS Infratest konnte die Zeitschrift um sieben Prozent in der Beurteilung der Befragten steigen.
Die Tageszeitung kann die Informationsbedürfnisse um 18 Prozent besser bedienen. Bei Radio und Fernsehen sind es sogar jeweils 27 Prozent. Am positivsten wird die Entwicklung der Informationsqualität für das jüngste der Medien gesehen: Das Internet. Hier ist eine Steigerung von 55 Prozent erkennbar.
Dies sind die zentralen Ergebnisse einer TNS Infratest Befragung vom 6. und 7. Juni zu der insgesamt 1.003 telefonische Interviews geführt wurden. „In Deutschland befriedigen die großen klassischen und neuen Medien die individuellen Informationsbedürfnisse noch besser“, sagt TNS Infratest Geschäftsführer Hartmut Scheffler. Ein größerer positiver Saldo hieße dabei allerdings nicht automatisch eine bessere Informationsqualität insgesamt. Berücksichtige man die jeweilige Ausgangssituation vor fünf Jahren, so hätten Medien mit bereits hoher und höchster Informationsqualität es deutlich schwerer noch weiter zuzulegen als solche mit einem niedrigeren Startwert.
Onlinezahlungsbereitschaft steigt
Befragt wurden speziell die Onliner nach ihrer wahrgenommenen Informationsqualität und ihrer Zahlungsbereitschaft für Online-Content. 19 Prozent der Onliner gaben an, bereits für das Herunterladen von Artikeln oder ganzen Ausgaben von Zeitungen im Internet bezahlt zu haben. 29 Prozent der Internetnutzer können sich vorstellen, zukünftig Zeitschrifteninhalte im Netz direkt abzurufen und zu bezahlen anstatt eine Printausgabe zu kaufen. 63 Prozent schätzen gut recherchierte Informationen und sind bereit, gedruckt oder digital dafür zu bezahlen. 64 Prozent favorisieren das Internet und suchen kostenlose Informationen statt für Zeitschriften und Zeitungen Geld auszugeben.
„Dieser scheinbare Widerspruch der beiden letzten Antworten lässt sich sehr einfach auflösen: Wenn gute und wichtige Informationen kostenlos zu erhalten sind, ist dies gerade für entsprechend versierte Onliner wunderbar und wird angenommen“, sagt Scheffler. Wenn die gut recherchierte Information demgegenüber Geld koste, dann bestehe auch Zahlungsbereitschaft. Schefflers Folgerung: „Medien müssen intelligente und akzeptierte Modelle entwickeln, um Zahlungsbereitschaft für gut recherchierte Informationen abzugreifen und umgekehrt verhindern, dass diese gut recherchierten Informationen (auch) kostenlos zur Verfügung stehen.“ In der Summe schaffe die Informationsqualität Zahlungsbereitschaft.
(infratest/ak – Foto: Peter Atkins/Fotolia.com)