So führt die Abwesenheit des Gesprächspartners im Falle des privaten Mediums Handy führt dazu, dass sich Teilnehmer ungenierter zu heiklen Themen äußern. Auf die Frage, welche Zusatzleistungen man sich in Zukunft übers Handy wünsche, gaben 6,6 Prozent der männlichen persönlich-mündlich befragten Teilnehmer an, zukünftig „Erotik herunterladen“ zu wollen. Auf die gleiche Frage entsprach der Prozentsatz bei der SMS-Befragung bereits 14,7 Prozent.
Die Tatsache, dass sich das Mobiltelefon für den Großteil der Nutzer zu einem notwendigen und sehr persönlichem Gerät entwickelt hat, gewährleistet zudem eine direkte und sichere Zusendung des Fragebogens an die gewünschte Zielperson. In der Regel teilten 25 Prozent der Gesamtbefragten bereits innerhalb von 10 Minuten ihre Teilnahmebereitschaft mit, so Matthias Silcher, Leiter der Marktforschung der YOC AG.
Diese standort- und zeitliche Ungebundenheit ermöglicht es Unternehmen erstmals, einzelne Werbemaßnahmen direkt zu überprüfen. So kann zum Beispiel die Wirkung eines Werbespots direkt zur Sendezeit abgefragt werden oder die Wirksamkeit eines Plakats an dessen aktuellen Standort gemessen werden.
Die Studie selber wurde parallel klassisch und per SMS durchgeführt: Von den 1.651 Teilnehmern der Umfrage wurden durch das Erhebungsverfahren persönlich-mündliche-Befragung 972 Teilnehmer interviewt, an der SMS-Befragung nahmen 679 Personen teil. Die 29 Interviewer der FHTW benötigten 22 Tage, um die Interviews durchzuführen, maximal ließen sich neun Interviews pro Stunde durchführen. Die SMS-Befragung konnte innerhalb von drei Tagen stattfinden, in der ersten Stunde erzielte diese Methode bereits 343 Interviews. Damit wird zum ersten Mal eine der klassischen Marktforschungsmethoden der neuen Disziplin der SMS-Befragung gegenüber gestellt und verglichen. Es zeigt sich, dass die SMS-Befragung besonders in punkto Geschwindigkeit, Interviewer-Einfluss und Erreichbarkeit sowie Zeit- und Orts-unabhängigkeit der klassischen Methode gegenüber im Vorteil ist.
Insbesondere die für die Industrie sehr interessante, aber für die klassische Marktforschung nur schwer erreichbare, Gruppe der 13- bis 35-Jährigen kann durch diese neue Disziplin erschlossen werden.
Die durchgeführte Vergleichsstudie „Das Handy als Info-Center ist unter www.yoc-ag.de erhältlich.