Beispielsweise biete HP eine App an, mit der man Drucker ansteuern kann, ermögliche Porsche, seinen Wagen virtuell in die Einfahrt zu stellen und stelle Dr. Oetker ein Rezeptbuch ins Store, während Ebay und Amazon anböten, komfortabel zu steigern und von unterwegs zu bestellen. Bemerkenswert sei dabei, dass nur jedes vierte der befragten Unternehmen über eine mobile Website verfügt. Der Hype um das iPhone lässt sich der Studie zufolge nicht nur damit erklären, dass Apple als erstes Unternehmen eine nutzerfreundliche Plattform aufgebaut hat. Markenunternehmen würden auch auf die Zielgruppe setzen, die sich durch Markentreue auszeichnet. Sie sichere Marketing-Investments ab, die nicht durch Hardwarewechsel gefährdet werden und befördere die Interaktion und Nutzungsstabilität, die sich positiv auf Mobile Marketing auswirkt. Zudem habe der Neuromarketingexperte Martin Lindstorm kürzlich festgestellt, dass das Gehirn eines Apple-Fans beim Betrachten eines iPod ähnlich reagiert wie das eines religiösen Menschen beim Anblick eines Jesusbildes.
Weniger als zwölf Monate nach Eröffnung des Apple-App-Stores würden sich bereits Veränderungen im täglichen Leben der Menschen feststellen lassen. Untersuchungen des Beratungsunternehmens Gravitytank unter iPhone Nutzern in den USA zufolge verändern diese Geräte die Art und Weise, wie Menschen mit anderen interagieren oder mit Marken in Kontakt treten, aber auch, was gekauft wird. Im Schnitt hätten die Befragten 21 Apps im Monat heruntergeladen, wobei jede vierte eine Bezahl-App sei und jede dritte App täglich genutzt werde. Rund die Hälfte sähen die Apps außerdem als wichtiges Werkzeug, um sich besser zu organisieren und Dinge schneller zu erledigen. Die neue Generation der App-Nutzer sei statusbewusst, stamme aus höheren Bildungsschichten und zähle zu den Meinungsführern.
Für die USA sei zu erwarten, dass Downloads von Apps von zurzeit 975 Millionen in den kommenden drei Jahren auf 6,7 Milliarden steigen werden. Der Apps-Umsatz könnte sich von einer Milliarde auf vier Milliarden Dollar erhöhen. Das Fundament für diesen Erfolg bilde iTunes als integrierte Abrechnungsplattform. Nach Analysen von Mind Business habe Apple ein dynamisches Ecosystem mit hohem Unterhaltungswert geschaffen. Angetrieben werde der Hype durch den Siegeszug von Smartphones. Gartner erwarte, dass 2012 mehr als 500 Millionen Geräte dieser Kategorie verkauft werden. Das entspreche 50 Prozent aller verkauften Mobiltelefone. Spätestens dann soll das Betriebssystem Android von Google Android an Apple vorbeiziehen.
Unternehmen der Werbewirtschaft sollten das Mobile Internet trotz des App-Hype nicht vernachlässigen. Denn iPhone-Nutzer würden sich regelmäßig im mobilen Internet bewegen und die Daten-Flatrate würde die volle Kostenkontrolle sichern. In diesem Kontext sollten Markenunternehmen das mobile Internet als eigenständigen Kanal betrachten, der nach anderen Gesetzen funktioniert und die Kundenbedürfnisse im Nutzungskontext berücksichtigen. Die nützlichen Helfer und die Verlängerung von Self-Service-Angeboten würden dabei den Weg weisen.