Neben allgemein knapper werdenden Budgets und dem anhaltenden Preisdruck dürfte im Bereich der Online-Forschung auch die zunehmende Bedeutung von Web-Analyse und Monitoring-Verfahren eine Rolle spielen, die bislang nicht in den IR-Index eingeflossen seien. Insgesamt wären 2009 europaweit etwa 584 Millionen Euro für „klassische“ Online-Forschung ausgegeben worden, nachdem es im Vorjahr noch 597 Millionen Euro waren.
Da der gesamte quantitative Forschungsmarkt in Europa nach IR-Schätzungen einen Umsatzrückgang um etwa zehn Prozent verkraften musste, komme die qualitative Online-Forschung auf dieser Basis 2009 aber dennoch auf einen Umsatzanteil von 11,1 Prozent gegenüber 10,2 Prozent im Vorjahr. In den USA soll der Anteil der Online-Forschung vergleichsweise bei 44,5 Prozent gelegen haben. Dies sei auf die spätere Einführung von Online-Methoden in Europa und die nach wie vor eher konservative Haltung im europäischen Forschungsmarkt zurückzuführen, wo Face-to-Face-Umfragen und Telefoninterviews ungeachtet technologischer Neuerungen einen festen Bestandteil des Forschungsrepertoires bilden.
Nach Forschungsbereichen betrachtet würden Online-Erhebungsverfahren immer noch hauptsächlich für Konzept- und Produkttests eingesetzt, gefolgt von Kundenzufriedenheits- beziehungsweise Mitarbeiterumfragen sowie Werbe- und Marken-Tracking. Für das Jahr 2010 würden die elf in der Web-Forschung aktiven Institute, die an der Erhebung teilgenommen haben, eine allmähliche Erholung des Online-Forschungsmarktes in Europa erwarten. Im Vergleich zu 2009 sollen die darin erzielten Umsätze voraussichtlich um sechs Prozent auf etwa 617 Millionen Euro steigen.