Die untersuchten Hersteller, so ein zentrales Ergebnis der Untersuchung, bedienen die Nachfrage nach Kosmetikprodukten nicht mit eigenen Online-Shops. Das unterstreicht die Bedeutung, die die Produzenten dem stationären Handel als Vertriebspartner beimessen. Lediglich Nivea betreibt einen eigenen Online-Shop, in dem jedoch statt der im Handel erhältlichen Produkte ein Zusatzangebot an Fanartikeln verkauft wird. Die Studie des ECC Handel belegt jedoch weiter, dass interessierte Kunden kaum an das jeweils eigenen Händlernetz weitergeleitet werden, etwa mithilfe von Händlersuchfunktionen. Nur drei der untersuchten Hersteller – Florena, Tabac und Vichy – ermöglichten es ihren Kunden, Händlerkontaktdaten online zu recherchieren. Dabei liefere lediglich die Händlersuchfunktion bei Vichy brauchbare Ergebnisse.
Die Kommunikation mit der eigenen Zielgruppe stehe bei den untersuchten Hersteller-Websites dagegen im Mittelpunkt. Die Integration von Social Media und Social Commerce-Funktionen auf den Websites der Hersteller sei in der Branche „Körperpflege“ ausgesprochen fortgeschritten. Bis auf Tabac engagierten sich alle untersuchten Hersteller in diesem Bereich. Jeder der untersuchten Markenhersteller biete Zusatz-Features auf der eigenen Website an, die den Kunden dazu einladen, auf der Seite zu verweilen und sich mit der Thematik, der Marke oder den Produkten auseinanderzusetzen.
„Das Internet als Kommunikationsmedium mit der eigenen Zielgruppe zu nutzen, ist die Pflicht. Die Kür besteht jedoch auch für Markenhersteller von Körperpflegeprodukten darin, das eigene Händlernetz mit dem Internetauftritt zu stärken und gemeinsam mit den Händlern den Abverkauf über das Internet zu forcieren“, erklärt Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IfH). Auch Matthias Thomas, CEO des E-Commerce Dienstleisters Gaxsys in Karlsruhe, bestätigt die Wichtigkeit der unmittelbaren Integration des eigenen Händlernetzes in die Website der Markenhersteller: „Kunden erwarten Bestellmöglichkeiten auf den Websites von Markenherstellern. Hier sind innovative Lösungen gefragt.“