Krieg muss als Vorwand zur Datensammlung herhalten

Der Online-Werber Silver Carrot wittert im Irak-Krieg die Chance zum großen Geschäft. Seine Online-Umfrage zum Irak-Krieg kann nur beantwortet werden, wenn ausführliche Angaben über die eigene Person gemacht werden.

Nicht ohne Grund: Schließlich muss ja ein „kostenloses“ T-Shirt mit dem Aufdruck „God Bless America“ an jeden Umfrageteilnehmer zugestellt werden. Lediglich Porto- und Bearbeitungskosten von fast sechs Dollar muss der glücklich Beschenkte berappen, wie er auf einer Unterseite erforschen kann. Zugestellt wird nur in den USA.

Der Trick ist nicht neu: auf verschiedenen Websites werden Banner eingeblendet, die dem Leser eine Frage stellen und ihn zur Beantwortung einer Umfrage einladen. Und da selten eine Frage die US-Amerikaner so sehr bewegt hat, wie der jetzt begonnene Irak-Krieg, schaltet SilverCarrot kurzerhand Banner mit der Frage: „Should America go to War?“ Zwischen den Bildern von Saddam Hussein und dem mit dem Irak eigentlich nicht in Zusammenhang stehenden Osama bin Laden werden die Surfer beschworen: „Your Vote is Needed!“

In Wahrheit wird aber nicht die Stimme benötigt, denn nirgends sind Auswertungen dieser und früherer Umfragen (etwa ob man glaube, dass „Chicago“ den Oscar für den Besten Film erhalten werde“) zu finden. Der Direktvermarkter ist vielmehr an Userdaten interessiert, um diese seiner nach eigenen Angaben bereits mehr als 20 Mio. Personen umfassenden Datenbank einzuverleiben.

www.silvercarrot.com