Konsumenten gewinnen mehr Vertrauen in Onlineshopping

Einem aktuellen Bericht von Ystats.com zufolge fiel im Jahr 2012 das jährliche Wachstum an E-Commerce Umsätzen B-to-C in Osteuropa um 13 Prozentpunkte stärker aus als in Westeuropa. Für 2013 erwarten die Marktanalysten in Westeuropa eine zweistellige Wachstumsrate von mehr als zehn Prozent und in Osteuropa von mehr als 20 Prozent. Allerdings werde das Wachstum bis 2017 wieder abnehmen. Und obwohl die Wachstumsrate im Osten höher ist, werden am reiferen westeuropäischen Online-Markt höhere Umsätze erzielt.
Jeder vierte kann sich vorstellen auch Lebensmittel in den digitalen Warenkorb zu legen.

Der Bericht „Europe B2C E-Commerce Report 2013“ des Hamburger sekundären Marktforschungsunternehmens Ystats.com zeigt, dass der Gesamtumsatz im Onlinehandel in Europa im vergangenen Jahr fast 200 Milliarden Euro betrug. Bis 2016 soll er mehr als 300 Milliarden Euro erreichen, wobei sich der Gesamtumsatz in diesem Zeitraum im Osten auf mehr als 50 Milliarden Euro belaufen soll. Grenzüberschreitende Käufe sind ein wachsender Trend in der EU und wurden 2012 von mehr als zehn Prozent der Onlineshopper getätigt, wobei sich diese Zahl bis 2015 verdoppeln dürfte.

Führende Onlinehändler sind Amazon, Apple und die Otto Group

Laut dem Ystats.com-Bericht tätigte im Jahr 2012 fast die Hälfte aller Konsumenten in der EU 27 mindestens einen Online-Einkauf. Zu den Ländern mit der höchsten Onlineshopper-Durchdringung zählen die skandinavischen Länder, Großbritannien, Deutschland, die Niederlande und Frankreich. Sie alle liegen über dem EU-Durchschnitt, wobei Norwegen und Schweden die Spitzenpositionen einnehmen. Bulgarien, Italien und Rumänien sind die Länder mit den niedrigsten Online-Handelsraten. Gemessen an der Zielgruppenreichweite waren die beliebtesten Produktkategorien in Europa Elektronikartikel und Bekleidung. Die führenden Shopping-Websites waren Amazon, Apple und Websites der Otto Gruppe. Preisvergleichsseiten waren ebenfalls beliebt.

Hohe Zugriffsraten durch mobile Endgeräte

Die E-Commerce-Umsätze im Privatkundensegment in Großbritannien erzielten 2012 zweistellige Raten in Milliardeneurohöhe und sollen dort weiter wachsen. Einer der Trends, die den Online-Handel in Großbritannien ankurbeln, ist Mobile Commerce: 2012 verdoppelte sich der Anteil der mobilen Käufe am Gesamt-Onlineumsatz. Führende Onlinehändler wie Amazon, Argos, Next und Tesco erzielen erhebliche Zugriffsraten durch mobile Endgeräte.

In Frankreich wurden im B-to-C E-Commerce Handel fast 50 Milliarden Euro erwirtschaftet, was im Jahr 2012 einer zweistelligen Wachstumsrate entspricht. Amazon, Cdiscount, La Redoute und Fnac gehören zu den führenden Onlinehändlern in Frankreich, aber der Markt ist vielfältig, denn zwei Drittel des Marktes werden dort von großen Händlern bestimmt, während die Top 10 weniger als die Hälfte der Anteile für sich verbuchen können.

Im Gegensatz zur generellen Wirtschaftslage in Italien und Spanien wurde dort im E-Commerce Sektor ein gesundes Wachstum im zweistelligen Milliardeneurobereich beobachtet. Italien soll auch in Zukunft der am schnellsten wachsende Markt in Westeuropa bleiben. Grenzüberschreitender Onlinehandel ist besonders in Spanien beliebt, wo Konsumenten gerne über Websites in Übersee einkaufen und spanische Onlineshops auch im Ausland Umsätze erzielen.

Kauf auf Rechnung in Deutschland besonders beliebt

In Deutschland wurden im Jahr 2012 E-Commerce Umsätze in Höhe von mehreren Zehnmilliarden Euro erwirtschaftet, was verglichen mit 2011 ein zweistelliges Wachstum bedeutet. Der B2C E-Commerce Anteil am Gesamthandelsumsatz lag 2012 mehrere Prozentpunkte unter zehn Prozent. Dieser Anteil soll 2013 laut Prognosen um ein Prozent wachsen. Die häufigsten Zahlungsmethoden beim Onlineshopping in Deutschland sind Kauf auf Rechnung und Paypal, ganz anders als in vielen anderen europäischen E-Commerce Märkten, wo Bankkarten die wichtigste Zahlungsmethode sind. US-Großhändler Amazon ist der größte E-Commerce-Händler, während die deutsche Otto Gruppe ihre Expansion am heimischen und internationalen B-to-C E-Commerce Markt weiter fortsetzt. Deutsche Onlinehändler sind besonders bei Konsumenten im benachbarten Österreich beliebt.

Höhere Wachstumsraten im Onlinehandel in Osteuropa

E-Commerce wuchs 2012 in Russland um mehr als ein Viertel und erreichte dort einen Umsatz im zweistelligen Milliardeneurobereich. Es wird mit einer weiteren Expansion im Onlinehandel gerechnet. Für manche Produktgruppen wie etwa Haushaltsartikel, Kosmetika und Autoteile wurden vor kurzem Wachstumsraten von mehr als 50 Prozent verzeichnet. Der Bekleidungsbereich, vertreten mit Händlern wie Lamoda und Kupivip, verzeichnete große Investitionen aus dem In- und Ausland. Der größte Onlinehändler, Großhändler Ozon, konnte seinen Umsatz um einen hohen zweistelligen Prozentsatz von mehr als 50 Prozent steigern. Das Wachstum des russischen B-to-C E-Commerce Marktes hat das Interesse von ausländischen Händlern geweckt, sodass im Frühjahr Asos eine Website für die Region startete und Amazon eine dortige Niederlassung gründete.

In der Tschechischen Republik sind E-Commerce Umsätze ebenfalls auf Wachstumskurs und sollen 2013 mehrere Milliarden Euro betragen. Mehr als 40 Prozent der Internetnutzer tätigen dort bereits Onlinekäufe. In Slowenien ist dieser Anteil noch größer, wo mehr als 50 Prozent aller Internetnutzer im Internet einkaufen.

Der Anteil des B-to-C E-Commerce am Gesamteinzelhandelsmarkt in Ungarn und Polen wuchs weiter und erreichte mehrere Prozentpunkte. In der Türkei wurden 2012 E-Commerce Umsätze im zweistelligen Bereich von mehr als zehn Milliarden Euro erzielt, nachdem eine erhebliche Wachstumsrate im zweistelligen Prozentbereich verzeichnet wurde.

(Ystats.com/asc – Bild: Martin Fally / Fotolia.com)