Kampf mit harten Bandagen in der Reisebranche

Seit Beginn des Jahres hat sich die Zahl der so genannten Fremdwerbetreibenden im Tourismus mehr als verdoppelt. Fremdwerbetreibende buchen Markennamen und geschützte Begriffe anderer Anbieter. Dadurch wird ihre Anzeige ausgeliefert, sobald ein Interessent den fremden Markenbegriff in das Suchfeld eingibt. Vor allem direkte Wettbewerber bieten missbräuchlich auf Begriffe fremder Marken und betreiben damit Brand-Bidding. Die Plätze für Werbe-Anzeigen auf den Suchmaschinen sind hart umkämpft, und das steigende Buchungsvolumen treibt für viele Anbieter die Keyword-Preise in die Höhe. Zu diesem Ergebnis kommt Xamine, ein auf Suchmaschinen- und Online-Marketing spezialisiertes Marktforschungsunternehmen, in seinem aktuellen Marktreport.

Stark unter Druck geraten der Untersuchung zufolge einige Unternehmen der Reise- und Urlaubsbranche im Rahmen ihrer Werbung auf den drei großen Suchmaschinen Google, Yahoo und Bing. Dabei sei gerade für Tourismusfirmen, die einen Großteil ihrer Buchungen online abwickeln, Suchmaschinenwerbung (Search Engine Advertising/SEA) besonders wichtig, um sich im starken Wettbewerb behaupten zu können. Besonders betroffen vom großen Zuwachs an Fremdwerbetreibenden seien im Vergleich zum Januar 2011 die Anbieter „reisen.de“ (plus 157 Prozent), „hotels.com“ (plus 135 Prozent), „fluege.de“ (plus 85 Prozent) und „ab-in-den-urlaub.de“ (plus 37 Prozent).

„Dieser markante Anstieg zeigt deutlich, dass gerade die Urlaubssaison 2011 vorbereitet wird. Einige Marktteilnehmer versuchen dabei, Traffic und Umsätze von bekannteren Webmarken abzugreifen. Die betroffenen Unternehmen sollten schnell reagieren und die eigene Marke im Netz besser schützen“, analysiert Peter Herold, Geschäftsführer von Xamine. Die drei reichweitenstärksten Urlaubsanbieter in der Suchmaschinenwerbung sind im Februar 2011 „booking.com“ vor „opodo.de“ und „hrs.de“. Im Bereich der SEA-Anzeigenschaltung entfallen im Dreimonats-Durchschnitt auf die Top 10 Werbetreibenden in der Branche „Reise & Urlaub“ 51 Prozent der relativen Reichweite innerhalb der beobachteten Top 100 im Betrachtungszeitraum. Dies bedeutet im Vergleich zum vorherigen Untersuchungszeitraum ein Anstieg von 8,5 Prozent.

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