Interaktives TV in Deutschland noch kein Thema

Der Fernseher als interaktive Vertriebsplattform (T-Business) ist in Deutschland noch Zukunftsmusik. Während in Großbritannien derzeit bereits knapp zehn Mio. Menschen den interaktiven Kanal "BSkyB" nutzen, erreicht hier zu Lande gerade mal ein erstes Bertelsmann-Pilotprojekt 600 Haushalte. Der Rückstand zum interaktiven TV beträgt im internationalen Vergleich mittlerweile drei Jahre. Dies hat eine am Montag veröffentlichte Studie des Zukunftsbüros Z_punkt der Unternehmensberatung Mummert + Partner ergeben.

So werde zwar auf der am Sonnabend startenden Internationalen Funkausstellung in Berlin mit MHP ein neuer technologischer Standard im interaktiven Fernsehen präsentiert. Doch vor dem Jahr 2006 ist in Deutschland kein Durchbruch zu erwarten. Dann erst soll das Internet auch vom Fernseher aus zu erreichen sein. So seien Unternehmen im Augenblick noch damit beschäftigt, die Herausforderungen des E-Business zu bewältigen. Die nächste Stufe wird M-Business sein, das mobile Geschäft über Handy und PDA-Computer.

Als weiteres Problem auf dem Weg zu T-Business nennen die Forscher die unzureichende Abdeckung des Landes mit digitalem TV. Die Vorstufe des interaktiven TV wird bis zum Jahr 2005 erst der Hälfte der Konsumenten zur Verfügung stehen. Als weitere Bremse wirken auch die Unsicherheiten im digitalen Zahlungsverkehr. Erst in fünf Jahren sei mit dem Durchbruch von Zahlungssystemen im Internet zu rechnen.

Dabei sind die Vorteile des Geschäfts über den Fernseher klar definiert. Interaktives Fernsehen wird auch die Nutzer erreichen, die sich dem Internet verweigern, was in Deutschland immerhin 26 Mio. Konsumenten betrifft. Doch Deutschland droht, seine europäische E-Commerce-Marktführerschaft zu verlieren. In Großbritannien lief schon vergangenen Jahr der erste interaktive Werbespot. Bereits 1,1 Mio. Menschen schreiben dort E-Mails über Interaktiv-TV

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