„Ich habe das Gefühl, mit Familien-Mitgliedern zusammenzuarbeiten“ 

Christoph Ripp ist seit einem Quartal neuer Marketingleiter von Haus Rabenhorst. In unserer neuen Interview-Reihe „99 Tage“ spricht er über Familienkultur, besseres Kundenverständnis und kaputte Eingangs-Chips.
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Privat lässt sich Christoph Ripp schon mal eine Geburtstagsrede von der KI schreiben. Urlaubsreisen darf sie allerdings nicht mehr planen. (© Haus Rabenhorst, Montage: Olaf Heß)

Herr Ripp, bitte fassen Sie Ihre ersten 99 Tage als Marketingleiter im Haus Rabenhorst in einem Satz zusammen. 

Ich wurde von allen Mitarbeitern offen und sehr herzlich empfangen, und spürte sofort die Freude und Begeisterung im Unternehmen für die Marken Rabenhorst und Rotbäckchen. 

Welchen Eindruck haben Sie in den ersten Wochen vom Unternehmen gewonnen? 

Das Unternehmen wird in allen Abteilungen mit sehr viel Erfahrung und Professionalität geführt. Es besteht bei allen Mitarbeitern eine sehr hohe Identifikation mit dem Unternehmen und den Saft-Marken des Hauses. 

Was hat Sie dabei am meisten überrascht? 

Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren fast alle Abteilungen und Bereiche auf Zukunftsfähigkeit und weiteres Wachstum getrimmt. Investitionen in neue Lagertanks und die Modernisierung der Abfüllanlagen sind hier Beispiele. Im Bereich erneuerbarer Energien hat das Unternehmen nun eine eigene Photovoltaik-Anlage, um Energiekosten zu senken und dadurch auch die Umwelt zu schützen. 

Mit welcher Hürde hatten Sie so nicht gerechnet? 

Bisher ist mir zum Glück noch keine Hürde im Unternehmen begegnet, außer dass mein Eingangs-Chip in den ersten Tagen nicht funktioniert hat. Da hat mir aber unsere IT-Abteilung schnell geholfen. 

Wie unterscheidet sich die Unternehmenskultur im Haus Rabenhorst von der in Ihren früheren Wirkungsstätten? 

Man merkt sofort eine starke Familienkultur im Unternehmen. Ich habe das Gefühl, im Haus Rabenhorst mehr mit „Familien-Mitgliedern“ zusammenzuarbeiten als mit sogenannten klassischen Angestellten. 

Was waren Ihre ersten Veränderungsmaßnahmen? 

Im Bereich der Marktforschung haben wir verschiedene Veränderungen angestoßen, die ab nächstem Jahr greifen werden. Wir wollen den Rabenhorst-Kunden noch besser verstehen und ihn häufiger zu einem Produktkauf bewegen. Von der Marktforschung wollen wir auch wissen, mit welchen Tools wir sowohl Nicht-Verwender als auch die jüngeren Generationen an unsere Rabenhorst- und Rotbäckchen-Säfte heranführen können. Wir wollen mit einer neuen Lead-Agentur für Kommunikation im kommenden Jahr aufmerksamkeitsstarke Kommunikationsaktivitäten um beide Marken starten. 

Welche weiteren Pläne haben Sie für das Unternehmen und die Marke Rabenhorst? 

Für die Saft-Marken Haus Rabenhorst und Rotbäckchen wollen wir jeweils die Markenbekanntheit in den nächsten Jahren deutlich steigern. Dafür werden wir unsere Media-Planung weiter optimieren, unsere Unternehmens- und Produkt-PR in Verbindung mit Social-Media-Aktivitäten noch stärker ausbauen und im Bereich Handelspromotion viele Verbraucher von dem einzigartigen Genuss unserer Saft-Marken überzeugen. 

Was waren auf diesem Weg die ersten konkreten Schritte? 

Wir haben schon mehrere Workshops mit unseren Produktmanagern, Marketingverantwortlichen und der Media-Agentur durchgeführt und befinden uns auf einem guten Weg, die richtigen Zielgruppen für unsere Marken zu erreichen. Mit dem Produktmanagement bin ich im täglichen Austausch, inwiefern wir unsere ausgewiesene Saft-Kompetenz mit Produktneuheiten weiter ausbauen können. Natürlich rede ich auch mit dem Vertrieb, wie wir im Handel unsere Produktangebote im Regal noch sichtbarer machen können. 

Wenn Sie sich etwas wünschen könnten: Was soll man einmal über die Kombination Christoph Ripp und Haus Rabenhorst sagen? 

Mein Ziel ist es, die Marken Rabenhorst und Rotbäckchen sowohl was die Markenbekanntheit als auch den Unternehmensumsatz angeht, auf ein nächstes Level zu heben. Gemeinsam mit allen Mitarbeitern möchte ich, dass das Familienunternehmen für die Zukunft bestens gerüstet ist. 

Das Interview wurde schriftlich geführt.

Anna Lena Hartmann (alh, Jahrgang 1997) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft. Im grünen Herzen Deutschlands aufgewaschen, lebt sie nun aufgrund ihres Germanistikstudiums in Leipzig. Zuvor verbrachte sie einige Jahre an der juristischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Ihr breites Wissens- und Interessenspektrum betrifft Themen wie Sport, Wirtschaft, Lifestyle und Gesundheit.