Verknappung der Werbefläche: Google schafft Anzeigen in der Seitenleiste ab

Die rechte Seitenleiste neben den Suchergebnissen bei Google zeigt keine bezahlten Einträge mehr, weil diese auf mobilen Endgeräten ohnehin nicht zu sehen sind – mit einer Ausnahme
Die rechten Anzeigen sind Schnee von gestern

Die Werbeanzeigen in der Seitenleiste markierten den Beginn der Monetarisierung von Googles Websuche. Später wurden dann auch Anzeigen in die Ergebnisliste, direkt über die unbezahlten Einträge gepostet. Diese sollen auch bleiben, die rechte Seitenleiste aber soll weichen. Das berichtet das GoogleWatchBlog und beruft sich dabei auf das englische Suchmaschinen-Marketing-Portal „TheSEMPost“. Bisher waren in der Seitenleiste bis zu sechs Werbeanzeigen platziert. Auf mobilen Endgeräten sind diese aber gar nicht mehr zu sehen. Die Suchanfragen über Smartphones aber steigen. Zum Ausgleich hat das Adwords-Team die Anzahl der Anzeigen über den Suchergebnissen erhört. Statt bisher drei sollen hier bis zu vier Einträge möglich sein. Eine Ausnahme aber bleibt bestehen: Die „Product Listing Ads“ von Google Shopping werden auch weiterhin in der Seitenleiste platziert.

Höhere Kosten für Werbungtreibende

Google testete in den vergangenen Tagen immer wieder eine veränderte Darstellung der bezahlten Suchergebnisse. Marc Rüsing, Director SEA PerformicsAKM3, in Düsseldorf meint: „Durch die Verknappung der Werbefläche von 10 auf maximal vier Anzeigen werden die durchschnittlichen Cost-Per-Clicks (CPC) durch intensiveren Wettbewerb weiter ansteigen. Werbungtreibende, die bisher auf den Positionen 5-10 profitabel geworben haben, sehen sich gezwungen, höhere CPCs zu bezahlen, oder auf Klicks und Conversions zu verzichten.“

Für Rüsing steht fest, dass die Content- und SEO-Maßnahmen intensiviert werden, um die drohenden Verluste zu kompensieren. „Bisher galt bei Google – frei nach ‚Don’t be Evil‘ – eigentlich der Grundsatz der Chancengleichheit für alle. Dieser wird durch diese Änderung zwar nicht abgeschafft, dennoch führt die Verknappung zu einer Preissteigerung, und höhere Preise können sich eben nicht mehr alle leisten.“ Rüsings Tipp: „Wer seine Produkte auch auf Amazon gelistet hat, sollte darüber nachdenken, mehr Budget in die Optimierung und Werbung auf Amazon und anderen Marktplätzen zu investieren. In diesem Bereichen ist derzeit noch ein sehr guter ROI zu erzielen.“