Fünf Impulse zur Circular Economy

In regelmäßigen Abständen präsentieren wir Impulse und Entwicklungen auf dem Weg in die Circular Economy. Ein Potpourri aus aktuellen Studien über Aktivitäten von Marken im Bereich Kreislaufwirtschaft bis hin zu wichtigen politischen Weichenstellungen.
35 Prozent der Befragten einer Studie trennen Biomüll nicht, sondern werfen ihn in die Restmülltonne. Dabei verpflichtet das Kreislaufwirtschaftsgesetz seit 2015 jede*n zur Mülltrennung. (© Stocksy / Bullitt Bike)

Nutzen ohne kaufen

Ob Mobilität, Fashion oder Urlaubsdomizil – rund ein Drittel der Deutschen nimmt regelmäßig Sharing-Angebote in Anspruch.

In der Mewa-Trendstudie, an der 1043 Personen zwischen 16 und 60 Jahren sowie mehr als 500 Führungskräfte teilgenommen haben, sagte die Hälfte der befragten Personen: „Dinge zu nutzen, ohne sie zu kaufen, ist fester Bestandteil meiner Kaufüberlegungen geworden.“

Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass „leihen, teilen und wiederverkaufen einem neuen Lebensgefühl entspricht“. Die Corona-Krise habe offenbar viele Konsument*innen dazu gebracht, über einen alternativen Konsum nachzudenken.

Neue Kleidung aus Müll

Mehr als 15 Kilogramm Textilmüll produziert jeder Mensch in Europa im Durchschnitt pro Jahr. Der größte Anteil (85 Prozent) des Abfalls wird durch die privaten Haushalte verursacht. Weniger als 1 Prozent dieses Mülls wird derzeit in der EU-27 und der Schweiz zu neuen Textilprodukten recycelt. Mehr als 65 Prozent landen ohne Umwege direkt in der Müllverbrennung oder auf der Mülldeponie. Dabei könnte, wenn das volle technische Recyclingpotenzial genutzt würde, bereits 2030 aus 18 bis 26 Prozent des Textilmülls neue Kleidung werden. Das sind Ergebnisse der Studie „Scaling textile recycling in Europe – tur­ning waste into value“ von McKinsey & Company.

Umweltschonende Verpackung

Der Hemdenhersteller Olymp reduziert den Materialeinsatz bei der Produktverpackung und setzt künftig nur noch auf Wertstoffe, die vorwiegend wiederverwertet wurden sowie wiederverwertbar sind. Durch die Umstellung auf deutlich umweltfreundlichere Verpackungen würden gegenüber 2019 mehr als 50 Tonnen Plastik jährlich eingespart.

Förderung vom Bund

Mit seinem neuen Förderprogramm DigiRess, das bis 2024 angesetzt und mit acht Millionen Euro pro Jahr ausgestattet ist, unterstützt das Bundesumweltministerium Vorhaben von Unternehmen im Bereich der Digitalisierung, die zu mehr Ressourcenschutz, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft beitragen.

Treiber für innovative Produkte

Nach den Ergebnissen des Konsumbarometers 2022 „Circular Economy“ von Consors Finanz versprechen sich rund drei Viertel aller Deutschen und 82 Prozent der Europäer*innen von der Kreislaufwirtschaft mehr innovative Produkte und Dienstleistungen vom Handel.

(tht, Jahrgang 1980) ist seit 2019 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Davor war er zehn Jahre lang Politik- bzw. Wirtschaftsredakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Der Familienvater hat eine Leidenschaft für Krimis aller Art, vom Tatort über den True-Crime-Podcast bis zum Pokalfinale.