Fünf Impulse zur Circular Economy

In regelmäßigen Abständen präsentieren wir Impulse und Entwicklungen auf dem Weg in die Circular Economy. Ein Potpourri aus aktuellen Studien über Aktivitäten von Marken im Bereich Kreislaufwirtschaft bis hin zu wichtigen politischen Weichenstellungen.
3,8 Kilogramm Altkleidung pro EU-Bürger*in werden jährlich in Nicht-EU-Länder exportiert. (© Adobe Stock )

Millionen Bäume

Treedom ist nach eigenen Angaben die erste Webplattform, die es ermöglicht, einen Baum aus der Ferne in einem Agroforstsystem pflanzen zu lassen und ihn online live beim Wachsen zu verfolgen. Alle Bäume werden von lokalen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auf ihrem eigenen Land gepflanzt, sodass die Communitys vor Ort direkt von den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen profitieren. Seit der Gründung 2010 wurden mehr als drei Millionen Bäume in Afrika, Lateinamerika, Asien und Europa gepflanzt. Jeder Baum wird geolokalisiert, fotografiert und hat sein eigenes Profil.

Mehr recycelte Autoteile

Europas Autobauer könnten den Anteil von Recycling-Bauteilen und -Rohstoffen in ihrer Produktion nach einer Studie der Unternehmensberatung Bain bis 2040 fast verdreifachen – von 23 auf 59 Prozent. „Allein dies würde die mit dem Materialeinsatz verbundenen CO2-Emissionen um 60 Prozent reduzieren“, teilten die Branchenexperten mit. Die Recyclingquote eines Schrottautos insgesamt ließe sich von heute knapp 80 Prozent bis 2040 auf 97 Prozent steigern. Fast jedes Teil eines Fahrzeugs würde dann wiederverwendet. Auch bei Reparaturen ließen sich deutlich mehr gebrauchte Teile nutzen – statt heute zwei Prozent künftig zwölf Prozent.

Papier CO2-frei produziert

Essity hat nach eigenen Angaben einen Durchbruch auf dem Weg zu Netto-Null erreicht: In einem Pilotprojekt sei es gelungen, als erstes Unternehmen in der Papierindustrie im Werk Mainz-Kostheim Papier CO2-frei herzustellen.

Nachhaltigkeit bestimmt Gehalt

Soziale und ökologische Kriterien haben bei der Vergütung von Konzernvorständen in Deutschland einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge erheblich an Bedeutung gewonnen. 2021 hätten alle Unternehmen im Dax und 41 von 50 MDax-Konzernen „nichtfinanzielle beziehungsweise nachhaltige Kriterien in ihre Vergütungssysteme integriert oder die Einführung für das Geschäftsjahr 2022 angekündigt“, schreiben die Studienmacher*innen. Eine frühere Untersuchung aus dem Jahr 2013 kam auf zehn Unternehmen im Dax und sechs im MDax.

Prominenter Gründer

Jan Pechmann, der 1997 die Strategieberatung Diffferent gründete und Marketing for Future sowie den passenden Award dazu initiierte, hat nun mit Frank Schlieder, Kerrin Löhe und Friedrich Bohn „BAM! Bock auf morgen“ gegründet. Das Beratungsunternehmen positioniert sich als Nachhaltigkeitscoaching fürs Marketing.

(tht, Jahrgang 1980) ist seit 2019 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Davor war er zehn Jahre lang Politik- bzw. Wirtschaftsredakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Der Familienvater hat eine Leidenschaft für Krimis aller Art, vom Tatort über den True-Crime-Podcast bis zum Pokalfinale.