„Das Internet ist zweifellos ein Zukunftsmarkt. Das Wachstum vollzieht sich aber nicht in einem derartigen Tempo“, sagt Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW). In den vergangenen Jahren ist die Wachstumsgeschwindigkeit der Online-Werbeausgaben in Deutschland gesunken. Zwar nahm das Volumen auch in der Krise zu, gegenüber einem Plus von 49 und 39 Prozent in den Jahren 2006 und 2007 fiel die Steigerung jedoch verhalten aus. Sie betrug im Jahr 2008 knapp zehn Prozent und im vergangenen Jahr 1,3 Prozent. Nickel hält das Web vorerst noch für einen „Ausprobiermarkt“. Weltweit bestünden unterschiedliche Gewohnheiten und Kulturen, die sich in der Mediennutzung widerspiegelten und nicht global über einen Kamm geschert werden könnten. Bei der Online-Werbung bestehe noch ein Mangel an Transparenz über die Nutzung, entsprechend sei Optimierungsbedarf vorhanden.
Magna Global geht allein in diesem Jahr von einem Wachstum im Online-Werbegeschäft von 12,4 Prozent auf 61 Milliarden Dollar aus. Suchmaschinenwerbung sei dabei der wichtigste Treiber, dieses Segment werde um 16,5 Prozent auf knapp 30 Milliarden Dollar zulegen. Zwar beanspruche Weltmarktführer Google davon weite Teile für sich. Gleichzeitig sehe sich der Konzern in einigen Ländern aber mit Konkurrenz konfrontiert. Ausgerechnet die wachstumsstärksten Märkte Russland und insbesondere China stellten für den Internetriesen eine Herausforderung mit politisch schier unüberwindbaren Hürden dar. Das Wachstum des Werbemarktes werde dadurch aber nicht behindert.
Soziale Netzwerke wie Marktführer Facebook steuerten zudem viel zum Wachstum im Bereich Online-Werbung bei. Der Magna Global-Prognose zufolge wird das Volumen im Jahr 2011 um 11,7 Prozent zunehmen. Auch in den folgenden Jahren werde diese Wachstumsrate erreicht, sodass im Jahr 2015 eine Summe von 103 Milliarden Dollar erreicht werde. Lateinamerika bilde dabei die Region, die am schnellsten wachse. Die weltwirtschaftliche Erholung, die steigende Zahl an Unternehmen und starken Marken sowie der wachsende Konkurrenzdruck zwischen den Werbern im Online-Bereich seien ausschlaggebende Faktoren für den erwarteten Trend. pte