Warum die USA im Marketing auf Dezentralisierung setzen

Eine Dezentralisierung von Marketingstrukturen kann viele Vorteile für Firmen und Agenturen haben. Nicht zuletzt können Abteilungen passendere und innovativere Ideen entwickeln oder spezialisiertere Dienstleistungen anbieten.
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Noch dominiert ein zentralisierter Marketingansatz. Doch der US-amerikanische Markt zeigt bereits, dass ein dezentrales Modell den Zeitgeist besser bedient. (© Unsplash)

Weltweit herrscht in den meisten Unternehmen und Agenturen eine zentralisierte Marketingstruktur. Aktuelle US-amerikanische Studien zeigen allerdings, dass mehr als die Hälfte der Branche erwartet, in naher Zukunft mit einem dezentralisierten Modell zu arbeiten. Dies hat klare Vorteile. Nicht zuletzt haben einzelne Abteilungen so die Möglichkeit, eigene innovative Ideen zu entwickeln – oder sie kommen in die Position, spezialisiertere Dienstleistungen eigenständig anbieten zu können.

Wie sehen Verbesserungsmöglichkeiten aus, von denen Unternehmen und Agenturen profitieren? Hier sind die acht wichtigsten Ansätze:

1. mehr Innovation und Agilität

Ein scheinbar endloser Genehmigungsprozess ist der Tod von Innovationen in Agenturen. Oft kann es Monate dauern, bis neuartige Strategien oder Ideen abgesegnet werden. Nicht selten so lange, dass Kunden bei dem Gedanken, Strategien zu ändern oder neue Ideen an ihren Chef heranzutragen, schaudern. Ein dezentraler Marketingansatz ermöglicht es Agenturen, schneller und innovativer zu agieren, was im Idealfall zu einer besseren Arbeit für ihre Kunden führt.

2. bessere Entscheidungsfindung und höhere Eigenverantwortung

Wenn Entscheidungen von oben kommen, kann es für Menschen, die möglicherweise monatelang an einem Projekt gearbeitet haben, sehr frustrierend sein, ihre Strategie zu ändern. Ein dezentraler Ansatz ermöglicht es Personen, die für Marken und Budgets verantwortlich sind, Entscheidungen zu treffen, die zu besseren und gezielteren Ergebnissen führen. Zudem wird die Eigenverantwortung für viele Aufgaben zunehmen. Das Team wird weiterhin einem CMO Bericht erstatten. Jedoch muss es eigene Ziele und Regeln aufstellen. Durch die Befähigung jedes Teams, übernehmen diese die Verantwortung für ihre spezifischen Marketingbemühungen und Ideen können besser fließen. Innerhalb der Teams werden dezentrale Marketingstrukturen dazu führen, dass Mitarbeiter versuchen, ihr Können mit speziellen Fähigkeiten zu erweitern und sich so noch stärker zu professionalisieren.

3. stärkere virtuelle Unternehmen und Agenturen

Die Coronavirus-Pandemie hat deutlich gemacht, dass virtuelle Unternehmen einen deutlichen Vorteil hatten. Sie können den Betrieb zu jeder Zeit reibungslos fortsetzen. In Zukunft werden vermehrt Mitarbeiter physisch voneinander und von den Kunden entfernt arbeiten. Dezentrale Agenturen sind dabei klar die Gewinner der Branche. Wenn Dezentralisierung zur Norm wird, werden Marken und Vermarkter wahrscheinlich weniger auf persönliche Treffen als vielmehr auf die Wertschöpfung angewiesen sein. Virtuelle Teams werden allgemein akzeptiert und die Zeitersparnis geschätzt, die damit oft einhergeht.

4. Befähigung kleiner Teams und Agenturen

Dezentrale Marketingsysteme sind eine gute Nachricht für kleine und lokale Teams: Sie bekommen mehr Entscheidungsfreiheit und arbeiten häufig mit kleineren aber schnelleren Agenturen zusammen. Auf der anderen Seite bekommen kleinere Agenturen einen leichteren Zugang zu Abteilungen großer Marken. Diese Abteilungen, die früher möglicherweise beauftragt wurden, mit einer bekannten Markenagentur zusammenzuarbeiten, können nun besser passgenaue Agenturen auswählen und erhalten mehr Aufmerksamkeit und Zugang zu tieferem Fachwissen. Hinzu kommt eine größere Verlagerung hin zur Projektarbeit, was den Vermarktern maximale Flexibilität bietet. Agenturen, die in einem Projektszenario gedeihen und solche, die gut mit anderen Agenturen zusammenarbeiten, werden profitieren.

5. Möglichkeiten für Strategie und Kreativität

Dezentrale Vermarkter werden einen größeren Bedarf an dem schaffen, was Agenturen am besten können: Strategie und Kreativität. Unabhängig davon, ob sich ein Vermarkter nach Geschäftsbereich, Region oder Marketingkanal aufteilt, wird sich jedes Team auf seinen Kernbereich spezialisieren. Agenturen tragen Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit vielen Firmen bei und können eine breitere Marktperspektive für Strategien und einen externen Einfluss für Kreativität bieten.

6. bessere Anpassung

In einem dezentralen System besteht eine größere Möglichkeit, benutzerdefinierte Kampagnen für bestimmte Marken, Produkte und Zielgruppen zu erstellen. Dies bietet Gelegenheit für digitale Agenturen, die in der Lage sind, kundendefinierte Projekte anzubieten. Benutzerdefinierte Kampagnen und die Konzentration auf zuverlässige Berichte, um Kunden das Verständnis von Erfahrung, Daten und Auswirkungen zu erleichtern, können zu langfristigen, fruchtbaren Partnerschaften führen.

7. schnellere Verteilung von Inhalten

In dezentralen Teams können qualitativ hochwertige Inhalte schneller produziert werden. Einzelne Teams, wie beispielsweise das Social-Media-Team, das E-Mail-Marketing-Team oder Webeseiten-Teams stützen sich alle auf einzigartige und oft sehr unterschiedliche Daten. Diese Daten leiten ihre Entscheidungen in Bezug auf Inhalte und Werbestrategien. Es kann somit große Vorteile haben, sie eigenständig arbeiten zu lassen, die Ergebnisse aber zu teilen.

8. dynamische Zusammenarbeit zwischen Agenturen

Früher gab es nur eine Handvoll Möglichkeiten, ein Publikum zu erreichen. Dann kam das Internet und jetzt gibt es Hunderte von Ansätzen. Ein dezentrales Marketingsystem ermöglicht es Marken, mit Agenturen zusammenzuarbeiten, die sich auf eine oder mehrere dieser Marketingoptionen spezialisiert haben, sodass mehr Agenturen eine einzige Marke unterstützen.

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