Deutsche Verbraucher sind besonders optimistisch

Die Verbraucherstimmung trotzt der Konjunktur: Während die Dänen am optimistischsten sind, machen die Deutschen einen großen Sprung nach vorne und landen auf Platz 2 im aktuellen Verbrauchervertrauensindex der Marktforscher von Nielsen. Gute Aussichten für das Jahr 2020, meint Nielsen-Manager Jens Ohlig.
Nielsen befragt regelmäßig Konsumenten in 64 Ländern nach ihren Zukunftserwartungen. (© Anna Dziubinska / Unsplash, Montage: absatzwirtschaft)

Trotz der jüngsten Konjunktureintrübung in Deutschland blicken die Bundesbürger deutlich zuversichtlicher in die Zukunft als die meisten anderen Europäer. Nur die Dänen sind mit Blick auf die kommenden zwölf Monate noch optimistischer. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor.

Nielsen befragt seit 14 Jahren regelmäßig Konsumenten in 64 Ländern nach ihren Zukunftserwartungen und ermittelt danach seinen Verbrauchervertrauensindex. In der jüngsten Rangliste verbesserte sich Deutschland unter den europäischen Nationen vom sechsten auf den zweiten Rang – vor Tschechien und den Niederlanden.


Methodik: Nielsen hat europaweit rund 17.000 Personen befragt, davon etwa 500 in Deutschland. Nach Unternehmensangaben ist die Umfrage repräsentativ für die Internetnutzer der beteiligten Länder. Gefragt wurde unter anderem: „Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Arbeitsmarkt in Ihrem Land in den nächsten zwölf Monaten entwickeln? Sehr gut, gut, nicht so gut, schlecht, weiß nicht“ und „Wie wird sich Ihre persönliche finanzielle Situation Ihrer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten entwickeln?“.


Nielsen-Manager Jens Ohlig zum Ergebnis der Befragung: „Die Deutschen blicken optimistisch auf das neue Jahr 2020. Während die Verbraucherstimmung in den letzten Monaten etwas gedämpft war, kündigt sich nun wieder ein Aufwärtstrend an.“

Rund 59 Prozent der Verbraucher in Deutschland stuften in der Umfrage die eigene finanzielle Lage in den kommenden zwölf Monaten als gut oder sehr gut ein. Zum Vergleich: Europaweit taten dies nur 46 Prozent der Befragten. Ein wenig färben die Gewitterwolken am Konjunkturhorizont allerdings doch auf die Stimmung der Bundesbürger ab. Zwar bewerteten 62 Prozent der Befragten ihre Jobsituation in den kommenden zwölf Monate als gut oder sehr gut. Das lag deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 39 Prozent. Doch hatten noch vor drei Monaten sogar 65 Prozent der befragten Bundesbürger ihre Jobperspektive positiv beurteilt.

Haben die Bundesbürger nach der Deckung der Lebenshaltungskosten noch Geld übrig, so geben sie es weiterhin am liebsten für neue Kleidung oder Urlaub aus. Das Sparen spielt der Nielsen-Studie zufolge dagegen in Deutschland eine deutlich geringere Rolle als in den meisten anderen europäischen Ländern.

mit dpa

(tht, Jahrgang 1980) ist seit 2019 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Davor war er zehn Jahre lang Politik- bzw. Wirtschaftsredakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Er hat eine Leidenschaft für Krimis aller Art, vom Tatort über den True-Crime-Podcast bis zum Pokalfinale.